Report
25. Jun 2009
Die von Österreich praktizierte Rollende Landstraße für Lkws ist aus Sicht des DBV der richtige Weg. Allerdings müssen entscheidende Rahmenbedingungen geändert und weiterentwickelt werden, damit sich dieser Weg auch europaweit durchsetzen kann. Isolierte Entscheidungen sind kontraproduktiv.
Die Antwort auf die Frage der Weiterentwicklung aus Sicht des DBV lautet RoBa 2010. Das vom DBV mit Verkehrsexperten entwickelte Konzept ist theoretisch fundiert und
nimmt die Schwachstellen des in den 1970er Jahren aufgekommenen Modells auf und bereinigt sie.
„Die Kritik des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes (DSLV) zur RoLa Wörgl— Brenner hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit ist richtig, wir wollen jedoch nicht, dass das System einer Lkw-Verladung auf Züge prinzipiell als unwirtschaftlich, weil zu langsam, dargestellt wird“, so der DBV-Experte für Kombinierte Verkehre, Dr. Norbert Krichler. „Aus diesem Grund hat der DBV mit der TU Berlin das System weiterentwickelt und exemplarisch für die deutsche Wirtschaftslandschaft optimiert.“ Das bedeutet, dass für Distanzen bis 200 Kilometer, also die mittlere Distanz zwischen den deutschen Wirtschaftszentren, eine wirtschaftliche Betreibung möglich ist. Das von Krichler entwickelte Modell Rollende Bundesautobahn 2010 (RoBA 2010) zeigt dies anhand rechnerischer Modelle.
Der DBV weist aber auch darauf hin, dass eine derart weitreichende verkehrskonzeptionelle Entscheidung wie die zur Einführung oder Betreibung einer Rollenden Bundesautobahn die Berücksichtigung anderer Verkehrswege in Europa erfordert, um eine Verlagerung externer Kosten auf andere Regionen oder Länder zu vermeiden.
Deutscher Bahnkunden-Verband
aus SIGNAL 3/2009 (Juli 2009), Seite 30