Berlin

Korrektur einer Fehlentwicklung: Bessere Fahrgastinformation am S-Bahnsteig

Nach anhaltender IGEB-Kritik werden auf Berliner S-Bahnhöfen Blechschilder durch dynamische Zugzielanzeiger ersetzt.


IGEB S-Bahn und Regionalverkehr

1. Dez 2009

S-Bahnhof Köllnische Heide. Per Telefon ließ S-Bahn-Chef Peter Buchner am 20. November die neuen Zugzielanzeiger innerhalb von Sekunden freischalten, beobachtet von Uwe Marxen, Regionalbereichsleiter Ost von DB Station&Service. Foto: Holger Mertens
Das Ende der Blechschilder: So sieht die Planung für Zugzielanzeiger auf den Berliner S-Bahnhöfen aus. Grafik: Holger Mertens

Der 20. November 2009 war für die Fahrgäste der Berliner S-Bahn ein Wendetag. Peter Buchner, Sprecher der Geschäftsführung der S-Bahn Berlin GmbH nahm auf dem S-Bahnhof Köllnische Heide gemeinsam mit Uwe Marxen, Regionalbereichsleiter Ost bei DB Station&Service, den ersten der zusätzlichen 577 neuen Zugzielanzeiger in Betrieb.

Bis 2012 will die Bahn über 20 Millionen Euro in die Beschaffung der dynamischen Displays investieren. Dies ist Bestandteil der Qualitätsoffensive, die der S-Bahn-Chef nach der Amtsübernahme am 2. Juli angekündigt hatte. Seine gescheiterten Vorgänger, Tobias Heinemann und Ulrich Thon, hatten systematisch funktionierende Zugzielanzeiger herkömmlicher Art, überwiegend Fallblattzugzielanzeiger, durch Blechschilder ersetzt und mit absurden Erklärungen aufgewartet, warum diese Fahrgast-Nichtinformation ausreichend sei.

Doch trotz der neuen kundenorientierten Politik sollen auch nach der letzten Ausbaustufe noch nicht alle Stationen über Dynamische Zugzielanzeiger verfügen, mit denen die Fahrgäste bekanntlich nicht nur über das Ziel des Zuges und die Minuten bis zur Ankunft, sondern auch über wichtige Unterwegsstationen und die Zuglänge informiert werden können. 34 S-Bahnhöfe sollen nur einen sogenannten Dynamischen Schriftanzeiger (DSA) erhalten, technisch ähnlich den Stationsanzeigen in den Zügen. Diese sollen nur im Störungsfall informieren. Auf die Echtzeitdaten der nächsten Zugabfahrt muss man dort verzichten. Während man sich im Regionalverkehr und bei der BVG dann aber wenigstens noch die Zeiten auf sein internetfähiges Handy holen kann, wird die S-Bahn diese Daten auch weiterhin nicht im Internet zur Verfügung stellen. Wenigstens sollen alle Stationen zentral gesteuerte Lautsprecher erhalten.

Der Berliner Fahrgastverband IGEB begrüßt die neue Entwicklung bei der Berliner S-Bahn, fordert aber weiterhin flexible Zugzielanzeigen, gerade angesichts der vielen baubedingten Abweichungen, sowie Abfahrtsanzeigen in Echtzeit auf allen S-Bahnhöfen und im Internet. (hm)

IGEB S-Bahn und Regionalverkehr

aus SIGNAL 5/2009 (Dezember 2009), Seite 5