Niedersachsen
1. Jan 2010
Die Deutsche Bahn strebt den gewinnbringenden Verkauf der seit einigen Jahren nicht mehr genutzten Bahnstrecke Uelzen—Dannenberg an – und am gewinnbringendsten erscheint der Verkauf an einen Schrotthändler. Im Landkreis Lüchow- Dannenberg ist die Empörung über die wegen kurzfristiger Gewinnerwägungen geplante Zerstörung einer Eisenbahninfrastruktur groß. Im Regionalen Raumordnungsprogramm des Landkreises ist sogar als Zielsetzung eine Wiederaufnahme des Bahnbetriebes enthalten.
Auch für die Stadt Uelzen gilt: „Oberste Priorität hat für uns die Verhinderung der Entwidmung der Bahnstrecke“, wie Stadtbürgermeister Otto Lukat erklärte. Hintergrund: Die Stadt Uelzen braucht die Schiene für die Anbindung an ein geplantes Industriezentrum. Tatsächlich ist es so, dass die langfristig steigende Nachfrage nach Gütertransportkapazitäten zu erheblichen Engpässen bei der DB führen kann. Dass früher oder später eine Elbquerung Dannenberg—Dömitz für den Transport von Gütern von den Ostseehäfen interessant sein könnte, ist eine realistische Option.
Den Verschrottungsplänen der DB könnte die Deutsche Regionaleisenbahn nun einen Riegel vorschieben: Die DRE hat beim Eisenbahnbundesamt einen Betrieb auf der Strecke Uelzen—Dannenberg angemeldet. Dann kann die DB die Strecke zwar immer noch verkaufen, aber eine Entwidmung als Voraussetzung für den Abriss ist dann nicht mehr möglich.
Im Förderverein Ostheide-Elbe-Bahn organisieren sich die Unterstützer und Freunde dieser Bahnstrecke. Interessierte sind jederzeit willkommen und können sich unter www.ostheide-elbe-bahn.de informieren.
Fahrgast-Rat Wendland im DBV
aus SIGNAL 5/2009 (Dezember 2009), Seite 18