Aktuell

Mehr Fahrgäste, mehr Einnahmen

Auf den Ergebnissen von 2009 muss aufgebaut werden


Berliner Fahrgastverband IGEB

5. Mär 2010

Mehr Fahrgäste und mehr Einnahmen – bei stabilen Fahrpreisen. Das ist eine gute Jahresbilanz für den VBB und ganz besonders für die BVG. Das Berliner Verkehrsunternehmen hat sein Verkehrsangebot (ein wenig) verbessert und wesentlich vom neuen VBB-Seniorenticket profitiert. Außerdem hat die wachsende Zahl der Touristen zum guten Ergebnis beigetragen. Zusätzlich hat die BVG natürlich auch Umsteiger aufgrund der monatelang chaotischen Verhältnisse bei der Berliner S-Bahn gewonnen.

In der Vergangenheit hatte sich gezeigt, dass eine Erhöhung der Fahrpreise keineswegs immer auch zu höheren Einnahmen führte, weil Fahrgäste zum Ausgleich für die Mehrkosten ihre Fahrten mit öffentlichen Bahnen und Bussen reduzierten oder auf Auto bzw. Fahrrad umstiegen. Zu berücksichtigen ist auch, dass jede Fahrpreiserhöhung selbst viel Geld kostet. Daher hatte der Berliner Fahrgastverband IGEB wiederholt darauf hingewiesen, dass es auch andere Möglichkeiten gibt, die Einnahmen zu erhöhen. Das Jahr 2009 brachte die Bestätigung: Auch ohne Fahrpreiserhöhung können höhere Fahrgeldeinnahmen erzielt werden. Deshalb ist 2009 trotz der schlimmen S-Bahn-Krise auch ein gutes Jahr für die Fahrgäste und die anderen Verkehrsunternehmen.

Wenn die BVG nun schon wieder Fahrpreiserhöhungen fordert, dann sollte sie zuvor erst einmal die Ergebnisse des Jahres 2009 genau analysieren und sich außerdem daran erinnern, dass 2006 eine Tarifstrukturreform verabredet worden war. Diese steht noch immer aus, auch wenn die Einführung des Seniorentickets ein richtiger und wichtiger Schritt in Richtung auf einfachere und bezahlbare VBB-Tarife war. Zugleich sei der Senat daran erinnert, dass die BVG viele Millionen Euro im Jahr sparen könnte, wenn endlich Straßenbahn und Bus beschleunigt werden.

Berliner Fahrgastverband IGEB

aus SIGNAL 1/2010 (März 2010), Seite 4