Brandenburg

10 vor 12: Bahnverkehr nach Rheinsberg noch nicht gesichert


DBV Berlin-Brandenburg

1. Jun 2010

Dunkle Wolken über Rheinsberg. Wenn es nicht gelingt, den Schienenverkehr nach Rheinsberg zu erhalten und zu verbessern, wird auch das Projekt „Rheinsberger Seenbus“ keine Zukunft haben. Foto: DBV-Archiv

Seit Anfang April gibt es wieder Zugverkehr von Berlin nach Rheinsberg. Auch durch die Initiative des DBV konnte 2006 die komplette Einstellung des Zugverkehrs von und nach Rheinsberg verhindert werden (siehe auch SIGNAL 3/2007). Seitdem fahren von Anfang April bis Anfang Oktober bis zu sechs Zugpaare nach Rheinsberg. Wer von Rheinsberg aus weiter in Richtung Norden fahren möchte, kann den Rheinsberger Seenbus nutzen. Trotz des abgestimmten Angebotes ist die Fahrgastnachfrage leider nicht sehr üppig.

Die SPD/Linke-Landesregierung hat in ihrer Koalitionsvereinbarung 2009 festgelegt, dass es bis 2012 keine weiteren Abbestellungen von Zugverkehren geben wird. Im Falle von Rheinsberg stellt sich inzwischen dringend die Frage, was nach 2012 passieren wird! Eine Forderung nach Aufrechterhaltung des Zugverkehrs bei weiterhin vielleicht maximal 400 Fahrgästen am Tag erübrigt sich von selbst.

Rheinsberg mit seinem enormen Touristenzuspruch benötigt jedoch auch in Zukunft einen Bahnanschluss. Die ersten positiven Ansätze der regionalen Tourismusanbieter, der Stadtverwaltung und der großen Kliniken, die unter Mitwirkung des VBB zur Gründung der Initiative „Rheinsberg mobil“ führten, müssen unbedingt fortgesetzt werden. Leider hat es im Moment den Anschein, dass nach dem Wechsel im Amt des Bürgermeisters und bei einigen Akteuren das Engagement nachgelassen hat.

In SIGNAL 1/2010 stellte beispielsweise der DBV-Mitgliedsvererein „Arbeitsgemeinschaft Bahnhof Rheinsberg“ seine Ideen vor, wie durch

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eine einfache Maßnahme das Angebot verbessert werden kann, ohne dass dafür viel Geld in die Hand genommen werden muss. In Löwenberg, so der Vorschlag, solle eine Zugtrennung der RB-Linie 12 aus Lichtenberg vorgenommen werden. Ein Zugteil fährt nach Templin weiter, der andere nach Rheinsberg. In Richtung Berlin werden beide in Löwenberg wieder zu einem Zug zusammengestellt.

Es bleibt zu hoffen, dass die Kommunalpolitiker und Touristiker den Ernst der Lage erkennen und weiterhin im Einsatz für den Erhalt und die Stärkung des Bahnund Busanschlusses kämpfen. Dazu gehört auch, dass der Druck auf das Brandenburger Verkehrsministerium aufrechterhalten werden muss.

Sonst ist es schon in nur einem Jahr 5 vor 12!

DBV Berlin-Brandenburg

aus SIGNAL 2/2010 (Mai 2010), Seite 20