Hamburg
Planfeststellungsverfahren läuft an
11. Nov 2010
Das Planfeststellungsverfahren für die geplante Wiedereinführung der Straßenbahn in Hamburg kann beginnen. Die fertigen Unterlagen für den ersten 7,7 Kilometer langen Bauabschnitt zwischen den Stadtteilen Bramfeld und Winterhude werden zurzeit von der zuständigen Planfeststellungsbehörde geprüft, teilte die Hamburger Hochbahn auf Anfrage mit. Voraussichtlich Anfang November soll dann die öffentliche Auslegung der Pläne beginnen.
Das Verfahren startet somit zwei bis drei Monate später als ursprünglich geplant. Hochbahn und Stadtentwicklungsbehörde waren von einem Start im Sommer 2010 ausgegangen. Ob diese Verzögerung Auswirkungen auf den anvisierten Baustart im Frühjahr 2012 hat, ist noch unklar.
Für die Wiedereinführung der Straßenbahn im Hamburg ist der Beginn des Verfahrens ein historischer Meilenstein, den man im Sommer 2001 noch knapp verpasst hatte. Damals waren die Planungen schon einmal ähnlich weit, wurden dann aber wegen eines politischen Machtwechsels kurz vor Beginn des Planfeststellungsverfahrens kassiert.
Ungeachtet dessen wächst aber auch der Widerstand gegen das Projekt weiter. Vor allem im gutbürgerlichen Stadtteil Winterhude kämpfen mehrere Einzelhändler erbittert gegen das neue Verkehrsmittel. Sie befürchten jahrelange Bauarbeiten vor ihren Geschäften. Eine vor kurzem gegründete Bürgerinitiative will den Straßenbahn-Bau sogar per Volksentscheid verbieten lassen. Angesichts der Tatsache, dass dafür aber mindestens 240 000 Ja-Stimmen nötig wären, ist dies wohl eher unwahrscheinlich.
Mehr Informationen unter
www.stadtbahnjetzt.de und
stadtbahn.hochbahn.de
Christian Hinkelmann, Initiative „Stadtbahn JETZT!“
aus SIGNAL 5/2010 (November 2010), Seite 25