Baden-Württemberg
12. Sep 2010
Trotz besten Urlaubswetters kamen gut 20 Teilnehmer zur Regionalkonferenz des DBV Baden-Württemberg, die am 14. Juli gemeinsam mit der Gemeinde Bad Boll durchgeführt wurde. Es ging um die Möglichkeiten einer Reaktivierung der Eisenbahnstrecke Göppingen— Bad Boll. Die Zusammensetzung der Teilnehmer zeigte eine überproportionale Vertretung von Unternehmen, während neben der Gemeinde Bad Boll nur zwei weiteren Kommunen gekommen waren. Dies kann als Hinweis gewertet werden, dass viele Gemeinden die Chancen für eine Reaktivierung der Strecke eher pessimistisch sehen. Die Diskussion um die Strecke kreiste dann vor allem um den Nutzen einer Reaktivierung. Realisierungsmöglichkeiten wurden vor allem für die kleine Lösung, die Reaktivierung der Stichstrecke bis Bad Boll, gesehen. Durchweg positiv standen die Teilnehmer einer Durchbindung bis Weilheim/ Teck gegenüber und einer Einbindung in die Verkehre in die Region Stuttgart. Insbesondere durchgehende Verkehrsangebote auf die Fildern, wo viele zur Arbeit gehen, wurden als notwendig beschrieben.
Die Attraktivität der Eisenbahn gegenüber dem Bus und die Möglichkeiten neuer Verbindungen würden, so Peter Blum vom Verein „Ein neuer Zug im Kreis“, auch für einen deutlichen Anstieg des Fahrgastaufkommens sorgen. Die Haltung des Landkreises Göppingen beschrieb Verkehrsplaner Jörg-Michael Wienecke als offen, wobei die Positionierung der Kommunen sicherlich ein zentrales Stimmungsbarometer für den Landrat sei.
Ein wichtiges Ergebnis der Konferenz war die Aussage des Aufsichtsratsvorsitzenden der Spedition Wackler, Günter Schwarz, der die Volumina prüfen lassen will, die über die Schiene transportiert werden könnten. Hierzu wurden für den Herbst 2010 weitere Gespräche vereinbart. Bis dahin sollte für die Strecke auch ein Übernahmeangebot von DB Netz auf dem Tisch liegen.
DBV-Baden-Württemberg
aus SIGNAL 4/2010 (September 2010), Seite 11