Berlin

U-Bahnhof Naturkundemuseum


Berliner Fahrgastverband IGEB

1. Jun 2010

„Der U-Bahnhof Zinnowitzer Straße (U6) wird in 'Naturkundemuseum' umbenannt und zu einem Themenbahnhof umgestaltet werden », meldete die BVG-Pressestelle anlässlich der Umbenennung am 13. Dezember 2009. Ein schöner Erfolg für das Naturkundemuseum – und für den Berliner Fahrgastverband IGEB. Denn die IGEB hatte im Sommer 2007 öffentlich angeregt, den Bahnhof nach dieser so bedeutenden Institution umzubenennen (siehe SIGNAL 1/2008 ).

Seit dem 13. Dezember heißt der bisherige U-Bahnhof Zinnowitzer Straße nun Naturkundemuseum. Foto: Marc Heller

Der Weg zu dieser Umbenennung war allerdings weit, denn die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und die BVG sind zunächst einmal stets gegen eine Bahnhofsumbenennung. Dafür gibt es natürlich gute Gründe. Solche Änderungen kosten Geld und nehmen den Fahrgästen einen vertrauten Namen. Andererseits gab es auch immer wieder Änderungen aus politischen Gründen, bei denen Kosten und Orientierung keine Rolle spielten. Verlässliche Kriterien für Bahnhofsumbenennungen sind jedenfalls weder bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung noch bei der BVG zu erkennen.

Allein die Tatsache, dass die Umbenennung des U-Bahnhofs Zinnowitzer Straße in U-Bahnhof Naturkundenmuseum nicht zusammen mit der am 8. August 2009 erfolgten Umbenennung des S-Bahnhofs Unter den Linden in Brandenburger Tor stattfand, zeigt, dass das Kostenargument nicht so gewichtig sein kann.

Auf einer Informationstafel auf dem Bahnsteig dankt das Museum auch dem Berliner Fahrgastverband IGEB (Logo in der Mitte) für die Unterstützung. Foto: Marc Heller

Der Berliner Fahrgastverband IGEB ist auch kein Befürworter ausufernder Umbenennungen, aber angesichts der Bedeutung des Naturkundemuseums und vor allem angesichts der vielen Besucher, von denen ein erheblicher Teil mit der U-Bahn-Linie 6 anreist, ist die Umbenennung des bisherigen U-Bahnhofs Zinnowitzer Straße richtig. Erfreulich war, wie engagiert die Museumsleitung diese Umbenennung unterstützt und vorangetrieben hat. Als es schließlich so weit war, erhielten am Tag der Umbenennung alle, die auf dem U-Bahnhof ankamen, eine kostenlose Eintrittskarte. Solches Engagement würde man sich auch von manch anderer Institution wünschen.

Freunde und Förderer des Museums für Naturkunde e. V.

Das Museum für Naturkunde Berlin, 1889 eröffnet, beherbergt heute über 30 Millionen Objekte und ist die größte deutsche Sammlung auf den Gebieten der Zoologie, Paläontologie und Mineralogie. Zu den Sammlern und Forschern des Museums zählten Adelbert von Chamisso, Rudolf Virchow und Alexander von Humboldt. Das Museum für Naturkunde gehört neben London, Paris, Washington und New York zu den fünf größten Naturkundemuseen weltweit. Es beschäftigt über 150 festangestellte Mitarbeiter, darunter über 50 Wissenschaftler.

Das Museum für Naturkunde hat folgende grundlegende Aufgaben: die Pflege, Erschließung, Vermehrung und Bereitstellung seiner naturwissenschaftlichen Sammlungen, die wissenschaftliche Forschung mit diesem Sammlungsmaterial und die öffentliche Präsentation der Forschungsergebnisse. Das Museum hat mit derzeit knapp 6600 m2 die größten naturkundlichen Ausstellungsflächen Deutschlands und zählt annähernd eine halbe Million Besucher pro Jahr.

Im Juli 2007 hat das Museum für Naturkunde neue Dauerausstellungen eröffnet, die unter dem Motto „Evolution in Aktion“ Maßstäbe für naturkundliche Ausstellungen setzen und das Museum zu einem der meistbesuchten Museen Berlins und Deutschlands gemacht haben.

Berliner Fahrgastverband IGEB

aus SIGNAL 1/2010 (März 2010), Seite 25