Beim Umbau von BVG-Straßenbahn-Haltestellen werden Fahrgastbelange oft nicht berücksichtigt
IGEB
1. Dez 1995
Im Laufe des letzten Jahres sind eine Reihe von
Straßenbahn-Haltestellen der BVG modernisiert
worden, Sie wurden dabei für den Einsatz von
Niederflurstraßenbahnen vorbereitet. Aus den
verschiedensten Gründen hat sich tür die BVG-
Fahrgäste häufig nicht viel verbessert. Stellvertretend für Dutzende anderer, unzulänglich
modernisierter Straßenbahn-Haltestellen ist unten
die neue Haltestelle Berliner Allee Ecke Indira-Gandhi-Straße abgebildet:
Die Haltestelleninsel ist viel zu schmal - weil
zwei (!) Kfz-Linksabbiegespuren wichtiger sind
als die Belange der Fahrgäste. Eine Wartehalle
ist somit nicht möglich.
Ein ausreichender Spritzschutz ist häufig nur auf
einem kurzen Abschnitt in der Mitte der Haltestelleninsel eingebaut worden; an den Haltestellenenden, an denen alle Fahrgäste vorbei müssen,
fehlt er in den allermeisten Fällen.
Waren bisher häufig zwei Zugänge an den beiden Enden der Haltestelleninseln üblich, so ist es
jetzt häufig nur noch einer, weil ein "Fußgängerschutzgitter" nicht die Sicherheit erhöht, wie es
die Straßenverkehrsbehörde behauptet, sondern
die Fahrgäste auf die Gleise zwingt.
An einigen bisherigen Doppelhaltestellen, wie
z.B. hier an der Indira-Gandhi-Straße, hat die
BVG durch die Verkürzung der Haltestelleninsel ein Eigentor geschossen. Weil jetzt pro Ampelumlauf nur noch ein Straßenbahnzug die
Kreuzung passieren kann, stauen sich im Berufsverkehr die Züge.