Berliner Schienenverkehrs-Wochen
1. Dez 1989
Die 6. Berliner Schienenverkehrs-Wochen fanden in diesem Jahr ohne BVG- und DB·Beteiligung statt. Dies war eine Folge der Bemühungen der Fahrgastverbände um eine geregelte Mitwirkung bei der Angebotsgestaltung und einer Ablehnung durch die Betriebe. In derselben Woche, in der der DB-Vorstandsvorsitzende, Herr Gohlke, der IGEB hohe Fachkompetenz bescheinigte, vertrat Berlins DB-Chef, Herr Siegert, die Auffassung, die IGEB nicht mehr ernst nehmen zu können, weil diese sich kritisch über den anfänglichen Zustand "seiner" Service-Wagen im Berlin-Verkehr geäußert hatte. Der Mißstand wurde nach der lGEB-Kritik zwar beseitigt, doch die Vergeltung blieb nicht aus. Das nach fast einjährigen Verhandlungen scheinbar feststehende neue Domizil für das Fahrgastzentrum im S-Bf Hohenzollerndamm war ohne offizielle Begründung "über Nacht" nicht mehr verfügbar. So wurde der BSVV gezwungen, die 6. Berliner Schienenverkehrs-Wochen in der "Tropfsteinhöhle" Wedding durchzuführen.
BVG-Direktor Lorenzen hatte bereits anläßlich seines Antrittsbesuchs beim IGEB-Vorstand im November 1988 erkennen lassen, daß eine Informationsarbeit seitens der Fahrgastverbände (z.B. Berliner Schienenverkehrs-Wochen) nicht mehr nötig sei; dies werde in Zukunft der Betrieb selbst leisten. Außerdem hielt er sich für weitere Gesprächsrunden mit dem Fahrgastverband für zu "hochkarätig". Nach Abschluß des Bundesfahrgastkongresses im Juni 1989 in Berlin stellte die BVG die Zusammenarbeit mit den Fahrgastverbänden dann ein.
Für den BSVV waren diese Verhältnisse zwischen Verkehrsunternehmen und Fahrgastverbänden nicht motivierend für eine Einladung zu den Berliner Schienenverkehrs-Wochen.
BSVV
aus SIGNAL 10/1989 (Dezember 1989), Seite 20