Notizen
1. Dez 1989
Der Vorschlag der IGEB, auf der Kremmener Bahn schon 1990 wieder S-Bahn-Züge fahren zu lassen, stieß bei mehreren Politikern der SPD/AL-Koalition auf großes Interesse. Die Kremmener Bahn wurde bis zum 8.1.1984 von der Reichsbahn mit der Zuggruppe Lichterfelde Süd - Heiligensee befahren. Nach Übernahme vier S·Bahn in West-Regie wurde die Strecke stillgelegt und auf einer Teilstrecke nördlich von Tegel zugunsten der neuen Fernstraße Berlin - Hamburg beseitigt (s. SIGNAL 1/89 , S.8). Doch der Abschnitt zwischen Schönholz auf der befahrenen Nordbahn (S2) und Tegel ist noch gut erhalten, da hier die Züge der Franzosen und Güterzüge verkehren. Es ist lediglich eine neue Stromschiene für die S-Bahn erforderlich. Bedeutung hat diese Strecke vor allem für den grenzüberschreitenden Verkehr von Tegel, Wittenau und Alt-Reinickendorf nach Pankow (Übergang Wollankstraße), Berlin·Mitte (Ügergang Friedrichstraße) und hoffentlich schon bald nach Weißensee und Prenzlauer Berg über den Übergang Bomholmer Straße. Der dort gelegene S-Bf wird z.Z. noch ohne Halt durchfahren, da er im Grenzgebiet liegt. Da die Kremmener Bahn ab Frühjahr 1990 für die Abnahmefahrten der neuen S-Bahn-Züge genutzt werden sollte, prüft die BVG derzeit, ob diese Fahrten auch auf einer anderen Strecke stattfinden können. Denn Abnahmefahrten, S-Bahn-Verkehr und Fernverkehr sind auf der derzeit nur eingIeisigen Strecke nicht möglich. Doch aufgrund der Überlastung des BVG-Netzes, gerade auch der nach Tegel verkehrenden U-Bahn-Linie 6, scheint es durchaus möglich zu sein, daß als Folge des 9. November am Anfang der Wiederinbetriebnahme des stillgelegten S-Bahn-Netzes eine Strecke steht, die bisher nicht einmal am Ende aller Überlegungen stand. Denn die Kremmener Bahn war im 117-km-Zielnetz nicht enthalten.
IGEB
aus SIGNAL 10/1989 (Dezember 1989), Seite 20