Nahverkehr

Busspuren auf dem Kurfürstendamm


Fahrgastinitiative Berlin

1. Sep 1989

Die FAHRGASTINITIATIVE BERLIN ist sehr erfreut, daß der Senat das von uns in Zusammenarbeit mit dem VCD und der AL Charlottenburg erarbeitete Konzept für die Ku‘damm-Busspur auf der mittleren der drei Fahrspuren übernommen hat.

Von einem Schritt in Richtung ökologischer Stadtumbau kann aber nur dann gesprochen werden, wenn neben dem öffentlichen Verkehr auch der Fahrradverkehr gefördert wird. Dies ist der Grund, warum wir nicht für eine Busspur auf der linken Fahrspur eintreten, obwohl dies die beste Lösung für den Busverkehr wäre. Dann müßte aber der Radverkehr auf der Autofahrspur abgewickelt werden. Die Busspur auf der mittleren Spur bietet dagegen die Möglichkeit, den Radverkehr mit einzubeziehen. Die beste Lösung wäre eine mindestens 4,5 m breite gemeinsame Bus- und Radspur. Dies ist aber aufgrund der Gesamtfahrbahnbreite von 9,0 m nicht möglich.

Das Konzept der Fahrgastinitiative Berlin und des VCD sieht deshalb eine Mischnutzung der rechten und mittleren Fahrspur vor. Auf der Gesamtbreite dieser beiden Spuren von 6,0 m muß der Fahrrad-, Bus-, Taxi- und Lieferverkehr abgewickelt werden. Radfahrer müssen zu haltenden Fahrzeugen einen Sicherheitsabstand von mindestens 1,0 m halten können und dürfen nur mit Sicherheitsabstand überholt werden. Das bedeutet, daß bei besetzter rechter Spur Radfahrer und Busse in der Busspur hintereinander fahren müssen. Um die Behinderung des Busverkehrs in Grenzen zu halten, muß die Möglichkeit bestehen, daß Radfahrer abschnittweise in der rechten Spur (Mehrzweckspur) fahren können. Das ist dann gegeben, wenn die rechte Spur nur für den gewerblichen Lieferverkehr und Taxen zum Halten offen steht.

Der Erfolg dieses Konzeptes hängt von einigen Bedingungen ab, die unbedingt beachtet werden müssen:

Fahrgastinitiative Berlin

aus SIGNAL 8/1989 (September 1989), Seite 8