Fernverkehr
1. Sep 1989
Die Versorgung in den Transitzügen nach Berlin ist durch die Einführung der DB-Servicewagen verbessert worden, allerdings leider erst nach der heftigen IGEB-Kritik vom "rollenden Schweinestall". So zeichnen sich die Servicewagen nun meist durch freundliche Bedienung, gute Essensqualität und einen realistischen Preis aus. Durch Einsatz eines Gesellschaftswagens mit gemütlicher (wenn auch etwas veralteter) Einrichtung wird auch eine angenehme Atmosphäre geschaffen. Störend wirken allerdings die Verpackung und das Geschirr, das bei sämtlichen Speisen und Getränken aus Einweg-Plastik besteht. Insgesamt ist aber inzwischen ein positives Urteil gerechtfertigt, seitdem auch die Berliner DB-Verwaltungsstelle sich um die Servicewagen kümmert und des öfteren ihre Mitarbeiter mit auf die Reise schickt, um eventuelle Mißstände zu beobachten und zu beseitigen.
Schlecht schneidet dagegen inzwischen die Mitropa mit ihren Speisewagen ab. Grund dafür sind die völlig überhöhten Preise. Das billigste Essen ist in der Regel für gut 15,- DM zu haben, was für den Durchschnittsreisenden viel zu teuer ist, insbesondere, wenn dafür nur ein einfaches dünnes Schweineschnitzel mit Bratkartoffeln geboten wird. Die Mitropa muß dringend die Preise korrigieren, die längst über denen der Bundesbahn-Tochter DSG liegen.
IGEB
aus SIGNAL 8/1989 (September 1989), Seite 18