Notizen
1. Feb 1990
Für praktisch jede technische Einrichtung, besonders aber für das Auto, wird der Benutzer umfassend informiert und ausgebildet. So werden jedes Semester eine Vielzahl von Volkshochschulkursen für Autofahrer angeboten (z.B. VHS Wilmersdorf: "Erste Hilfe fürs Auto”). Für die Benutzung eines öffentlichen Verkehrsmittels erhält man dagegen kaum mehr als eine Bedienungsanleitung auf den Fahrscheinautomaten.
In der oberöstereichischen Landeshauptstadt Linz wird jetzt auch den Benutzern öffentlicher Verkehrsmittel von der dortigen Volkshochschule in Zusammenarbeit mit der österreichischhen FAHRGAST-Vertretung eine "Fahrschule für Fahrgäste" geboten. Wesentliche Inhalte dieser Veranstaltungsreihe: Darlegen wirtschaftlicher und volkswirtschaftlicher Aspekte, richtige Auswahl der am besten geeigneten Leistung aus dem Angebotsspektrum, Nutzung von gebotenen Ermäßigungen und Sonderleistungen, Beförderungsbestimmungen (= Rechte und Pflichten der Fahrgäste), Fahrplan- und Kursbuchlesen, Vertiefte Kenntnisse auf diesen Gebieten sparen Geld und können helfen, die Vorteile öffentlicher Verkehrsmittel zum eigenen Nutzen und dem der Allgemeinheit wirklich auszuschöpfen.
Dies trifft - trotz Umweltkarte im Nahverkehr - auch und gerade auf Berlin zu, gilt es doch der hiesigen Kundschaft Themen wie z.B. "wo darf ich wann welche Zeitfahrausweise kaufen" (im Fahrplanheft immerhin ein rundes Dutzend Seiten zur Erläuterung), die Knüller-Preise der Reichsbahn (7 Tage vorher buchen, 10 Tage gültig, aber nur sitzend!), die Mehrtagesrückfahrkarte (auch liegend möglich!) oder die vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten mit den DB-Super-Sparpreisen (meist stehend über Helmstedt) zu erläutern.
IGEB
aus SIGNAL 1/1990 (Februar 1990), Seite 17