Nahverkehr

Begrenzte Ausgangszeiten für BVG-Fahrgäste


IGEB

1. Mär 1990

Seit geraumer Zeit fordern BVG-Fahrgäste, die zahlreichen, schon lange vor Betriebsschluß geschlossenen Bahnhofs-Ausgänge bis zum letzten fahrenden Zug geöffnet zu halten. Die BVG hat darauf bisher nur ausweichend reagiert. Nun ist zu beobachten, daß in neuerer Zeit - trotz stark gestiegene Fahrgastzahlen - weitere U-Bahn-Ausgänge vorzeitig geschlossen werden, so z.B. am U-Bf. Wilmersdorfer Straße. Vor Vandalismus und Rowdytum (so jedenfalls die offızielle BVG-Begründung für vorzeitige Schließungen) werden an dieser Stelle 18 Treppenstufen und ein ca. vier qm großes Podest geschützt. Aber für die Anwohner der Krumme Straße bedeutet dies einen Umweg, der die Attraktivität der U-Bahn senkt.

Dieser Zugang zum U-Bf. Kurfürstenstraße ist bis Betriebsschluß geöffnet. Doch es gibt zahlreiche Ein- bzw. Ausgänge, die zum Ärger vieler BVG-Fahrgäste schon ein bis drei Stunden vor der letzten U-Bahn geschlossen werde. Foto: REMA

Die IGEB hat nun, um die Unsinnigkeit dieser Maßnahme deutlich zu machen, Fahrgastzählungen an einigen der betroffenen Bahnhöfe durchgeführt, so z.B. Eisenacher Straße, Rehberge und Blissestraße. Das Ergebnis zeigt, wie unattraktiv die BVG ihre Verkehrsmittel macht: Mehr als ein Drittel aller Fahrgäste benutzten die Ausgänge, die später eschlossen wurden. Deshalb muß endlich Schluß sein mit dieser unnötigen Fahrgastschikane.

IGEB

aus SIGNAL 2/1990 (März 1990), Seite 10