Nahverkehr
1. Mär 1990
Seit dem 22. Januar verkehren, wie auf SIGNAL 1/90 abgebildet, zwischen Potsdam und Wannsee stündlich DR-Nahverkehrszüge. Sie sind inzwischen gut besetzt, an schönen Wochenenden sogar überfüllt, da seit dem 19. Februa die Stehzeiten im Grenzbahnhof Griebnitzsee von 20 Minuten und länger auf in der Regel 10 Minuten verkürzt wurden und zusätzlich der Ausflugsbahnhof Wildpark angefahren wird. So erfreulich diese Angebotsverbesserung ist, so ärgerlich war, daß in den West-Berliner Medien darüber praktisch nicht berichtet wurde. Auch "Der Tagesspiegel", der in seinem Artikel über die Bahneröffnung die langen Stehzeiten zu recht heftig kritisierte (Überschrift: "Zwanzig Minuten Stehzeit im 'eingemauerten' Bahnhof'), berichtete anläßlich der Verbesserungen am 19. Februar nicht mehr. Und die BVG hat in ihren Informationsheften für die Fahrgäste nur die Fahrpläne ihrer grenzüberschreitenden Buslinien abgedruckt, nicht aber diesen grenzüberschreitenden Bahnverkehr. Ärgerlich ist schließlich auch. daß ausgerechnet nachmittags/abends in beiden Richtungen einige der Züge den Bahnhof Wildpark nicht anfahren. So werden z.B. manche Ausflügler umplanen müssen, die eigentlich mit dem Zug um 15.43 ab Wannsee "ins Grüne" fahren wollten, denn dieser Zug hält nicht in Wildpark. Doch trotz der genannten Unzulänglichkeiten ist das Angebor auf der Schiene unbedingt nachahmenswert. Wann also werden Züge aus dem Kreis Nauen über Spandau nach Charlottenburg fahren?
IGEB
aus SIGNAL 2/1990 (März 1990), Seite 14