Planung

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IGEB

1. Apr 1990

Die Stadtbahn in Hannover gilt im In- und Ausland als vorbildliches Verkehrssystem, dessen wesentliches Element die unterirdischen Strecken in der Innenstadt sind. Dieses Kernnetz aus drei Stammstrecken soll 1993 fertiggestellt sein und danach durch einen vierten Tunnel (Strecke D) ergänzt werden. Die bevorstehende Entscheidung über den Bau dieses Tunnels nahm die Bürgerinitiative Umweltschutz Hannover zum Anlaß, das bisherige Stadtbahn-Zielnetz in Frage zu stellen und ein Alternativkonzept für den Westen Hannovers zu entwerfen.

In dem übersichtlich gegliederten Konzept beschreiben die Autoren zuerst die Entstehung und Entwicklung der Stadtbahn bis zu ihrem heutigen Ausbau- und Planungsstand. Als Entscheidungsgundlage für den weiteren Stadtbahnbau werden in einer Problemanalyse mehrere Fragekomplexe untersucht. Im Ergebnis sprechen sich die Verfasser für den Verzicht auf den zusätzlichen Tunnel sowie den Erhalt und Neubau oberirdischer Strecken aus.

Obwohl sich die Arbeit der Bürgerinitiative mit der besonderen Situation in Hannover auseinandersetzt, ist sie wegen der Übertragbarkeit vieler Argumente (z.B. bei der Diskussion um die Vor- und Nachteile von Tunnelstrecken? auch den Berliner Lesern zu empfehlen. Denn spätestens bei der sich anbahnenden Debatte über die Zukunft der (Ost-)Berliner Straßenbahn und den ortbestand ihrer oberirdischen Strecken in der Innenstadt wird es sicher Parallelen zur Diskussion um das Hannoversche Modell geben.

Die 1989 erschienene Broschüre mit dem Titel “Let's go West - Ein Stadtbahnkonzept für den Westen Hannovers" (DIN A4, 53 Seiten) ist für 5,- DM zuzüglich 1,- DM Versandkosten erhältlich beim Umweltschutz-Zentrum Hannover, Stephanusstraße 25, 3000 Hannover 91 (Konto 310099-305 beim Postgiroamt Hannover, BLZ 250 100 30).

IGEB

aus SIGNAL 3/1990 (April 1990), Seite 16