Bauten
1. Jun 1990
Beantwortung der Kleinen Anfrage des Abgeordneten Michael Cramer (AL) über “U-Bahn-Verkehr zwischen Wittenbergplatz und Otto-Grothewohl-Straße":
Welche baulichen und technischen Probleme sind, neben der Beseitigung der M-Bahn, für die Einrichtung einer durchgehenden U-Bahn-Betriebes Krumme Lanke - Pankow zu lösen, wie lange dauert das und was kostet es? (Bitte die Maßnahmen einzeln auflisten)
In der Expertenrunde "Verkehr" des Provisorischen Regionalausschusses wurde vereinbart, die notwendigen Voraussetzungen für einen durchgehenden U-Bahn-Betrieb zwischen Krumme Lanke und Pankow (Vinetastraße) zu prüfen. Diese umfangreichen Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen; Ergebnisse insbesondere zu den Kosten und dem Zeitbedarf liegen daher zur Zeit nicht vor. Es ist jedoch abzusehen, daß der durchgehende U-Bahn-Verkehr auf der Linie U2/Linie A keine kurzfristig erreichbare Maßnahme ist. Folgende Probleme sind heute zusätzlich zur Beseitigung der M-Bahn erkennbar:
So unbestimmt die Antwort noch ist, so deutlich zeigt sie aber bereits, daß der Senat es nicht für möglich hält, nach der für Ende 1991 geplanten Stillegung der M-Bahn den durchgehenden U-Bahn-Verkehr Krumme Lanke - Pankow schnell wiederaufzunehmen. Bisher hatte Verkehrssenator Wagner einen anderen Eindruck erweckt. Völlig unbegreiflich ist dabei, daß neben kaum noch überraschenden “technischen Sachzwängen” nun auch eine Änderung des Flächennutzungsplanes und ein Planfeststellungsverfahren erforderlich sein sollen, um die U-Bahn wieder in Betrieb nehmen zu können. Immerhin ist die U-Bahn-Trasse vorhanden und auch im neuen Flächennutzungsplan dargestellt. Doch selbst wenn der Hinweis auf das Flächennutzungsplan-Änderungverfahren sich nur auf die Bernburger Straße und die Flächennutzungen im Zentralen Bereich beziehen sollte, so ist nicht erkennbar, warum man dies zur Voraussetzung für die U-Bahn-Wiederinbetriebnahme machen will. Es sei denn, man will die U-Bahn gar nicht bzw. nicht auf dieser Trasse wiederaufbauen ...
Senator für Verkehr
aus SIGNAL 4/1990 (Juni 1990), Seite 12