Bauten
1. Jun 1990
Seit dem 1. Februar 1990 besteht am Bahnhof Jannowitzbrücke - einem wichtigen Umsteigebahnhof zwischen der Ost-Berliner Stadtbahn und der West-Berliner U-Bahn-Linie 8 - eine veränderte Zugangssituation. Bis dahin waren Zugang und Verlassen der U-Bahn (und damit Aus- und Einreise in die DDR) über ein und dieselbe in die Empfangshalle der S-Bahn führende Treppenanlage möglich. Um die Fahrgastströme wegen es zeitweise großen Andrangs zu entzerren, ist hier nur noch das Verlassen des U-Bahnhöfes möglich, während der Zugang zum U-Bahnsteig seit dem 1. Februar nur noch über den neu eröffneten nördlichen Abgang gestattet ist, der etwa in Höhe der Einmündung der Schicklerstraße in die Alexanderstraße liegt. Der mittlere Zugang an der Kreuzung Holzınarkt-/Alexanderstraße dient als Zugang für Notfälle und ist für den normalen Betrieb geschlossen. Die Veränderung bedeutet für von der S- zur U-Bahn umsteigende Fahrgäste eine erhebliche Verschlechterung. So ist seit 1. Februar ein rund 150 m längerer Umsteigeweg zurückzulegen. Darüber hinaus ist die breite Holzmarktstraße zu kreuzen, deren kurze Grünphasen für Fußgänger ein Überqueren nur in Etappen ermöglicht. Ein Witterungsschutz ist auf der ganzen Wegsstrecke nicht vorhanden, die noch dazu so schlecht ausgeschildert ist, daß man sich insbesondere im Dunkeln leicht verlaufen kann Die beschriebene unzumutbare Situation bedarf im Interesse der täglich rund 20.000 zusteigenden Fahrgäste dringend einer Verbesserung - und zwar noch vor dem 2. Juli, So könnte der mittlere Zugang geöffnet und seine Funktion als Rettungsweg auf den nördlichen Zugang verlagert werden. Das Argument fehlender Flächen für die Personen- und Zollkontrollen ist an dieser Stelle wegen der Größe des Zwischengeschosses nicht überzeugend.
IGEB
aus SIGNAL 4/1990 (Juni 1990), Seite 12