Bauten
1. Jun 1990
Die erste Bahnhofspatenschaft ist perfekt: Mit der Unterzeichnung einer Urkunde wurde sie am 27. Aprıl zwischen PRO BAHN und dem Bahnhof Eisenach durch Gerhard J. Curth, Leiter der Kommission des Pro Bahn-Bundesvorstands zur Erhaltung von Bahnbauten, und Reichsbahnhauptrat Otto Mayer, Leiter des Bahnhofs Eisenach, besiegelt. Danach streben beide Seiten eine "fruchtbare Zusammenarbeit zur Erhaltung des historischen Bahnhofs Eisenach” an. Mit dieser ersten Patenschaft wird die schon lange diskutierte Idee, den Verfall, den Abriß oder auch die schonungslose Vermarktung von Bahnanlagen durch den Aufbau einer “Pro Bahnhof'-Lobby zu stoppen, erstmalig in die Praxis umgesetzt. Sie wurde deshalb auch in einem besonders feierlichen Rahmen im Beisein von Pressevertretern unterzeichnet. Zuvor erläuterten der Leiter der Hauptverwaltung Bahnanlagen der DR, Herr Reichsbahndirektor Dr. Erwin Moras, der PRO BAHN-Bundesvorsitzende, Herr Kurt Bielecki und sein Stellvetreter, Herr Gerhard J. Curth die Idee des Patenschaftsprojektes. Abgerundet wurde das Programm durch die Eröffnung einer Fotoausstellung über besonders erhaltenswerte Bahnbauten der DR und die Fahrt mit einem Sonderzug zum Bahnbetriebswerk Wustermark, wo ein schützenswertes Ensemble von Bahnbauten der Jahrhundertwende erhalten geblieben ist. Der Patenschaftsvereinbarung vorausgegangen war die Unterzeichnung einer Willenserklärung zur Zusammenarbeit zwischen DR und PRO BAHN, der bis zum 31. Mai ein Vertrag folgen soll. In der unterzeichneten Erklärung erkennt die DR den Fahrgastverband PRO BAHN als “kompetenten Interessenverband der Fahrgäste" an und erklärt ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Erstes Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist das vereinbarte Patenschaftsprojekt.
PRO BAHN - Landesverband Berlin
aus SIGNAL 4/1990 (Juni 1990), Seite 13