Regionalverkehr

Ab Juni neu in Berlin: die R-Bahn


IGEB

1. Feb 1991

Das bisherige Durcheinander der Bezeichnungen für die Züge des Regonalverkehrs in und um Berlin soll mit dem Fahrplanwechsel Anfang Juni ein Ende finden: Auf Vorschlag der IGEB werden diese Züge die Bezeichnung “R-Bahn" erhalten. Das R steht dabei für “Regional”. Mit dieser Bezeichnung wissen die Fahrgäste zukünftig, was sie erwartet: Diese Züge sind keine echten S-Bahn-Züge, wie sie bisher oft bezeichnet wurden. Vom Fahrzeug her, insbesondere aber vom Fahrplanangebot (Taktverkehr mindestens alle 20 Minuten bei der S-Bahn) unterscheidet sich die R-Bahn wesentlich von der S-Bahn. Lediglich der Tarif ist noch der gleiche, zumindest in einem beschränkten Raum um Berlin, dem “S-Bahn-Tarifbereich", in dem auch die BVG-Fahrkarten gelten.

Foto: G. Radke
Die Nahverkehrszüge zwischen Belzig (Foto oben) und Drewitz (Foto unten) sollen zur besseren Übersichtlichkeit des Angebotes im Berliner Umgang als R-Bahn bezeichnet und mit einer Liniennummer versehen werden. Foto: G. Radke

Neben der neuen Bezeichnung “R-Bahn” sollten aber auch die Fahrgast-Informationen über den Regionalverkehr durchgreifend verbessert werden, Die IGEB hat der DR dazu folgende Vorschläge unterbreitet.

Im Rahmen der geplanten Neunumerierung der Linien des öffentlichen Nahverkehrs im Großraum Berlin führt auch die Deutsche Reichsbahn für die von ihr betriebenen Regionalverkehre Liniennummern ein. Liniennummem dienen als wichtige Orientierungshilfe insbesondere für den auf der betreffenden Linie nicht täglichen Fahrgast. Deshalb sollte auch bei der Angebotsgestaltung im Berliner Regionalverkehr auf klare Linienführungen geachtet werden.

Liniennummem sollten als ergänzende Information auf sämtlichen Hinweisen zur betreffenden Linie vorkommen. Als Beispiele seien hier genannt: Zuglaufschilder (die zweckmäßigerweise im Berliner Raum zum geplanten Einführungstermin des Systems an jedem Zug zu finden sein sollten), Hinweise auf Bahnhöfe und andere Bahnsteige - auf Umsteigebahnhöfen auch zur S- oder U-Bahn, Kursbuchtabellen, Fahrplankärtchen, Netzplan-Übersichten, Aushangfahrpläne, Werbeplakate für jede einzelne Linie usw. Analog zur S- und U-Bahn-Numerirung sollten die Regionalstrecken mit dem Buchstaben "R" und einer höchstens zweistelligen Zahl bezeichnet werden. Wie für die S-Bahn das grüne S und die U-Bahn das blaue U sollte auch für die R-Bahn ein markantes Symbol eingeführt werden.

Damit das Nummernsystem wirklich zur besseren Orientierung dienen kann und nicht zu verstärkter Unübersichitichkeit beiträgt, sollte es sich auf die für Berlin relevanten Strecken beschränken und Querverbindungen, die für den Großraum Berlin von untergeordneter Bedeutung sind, nicht aufnehmen. Den S-Bahn-Tarifbereich hält die IGEB aber für zu klein, um als Umgrenzung des Nummernsystem-Bereichs zu dienen, da wichtige Ausflugsziele der Berliner außerhalb dieses Bereichs liegen (z.B. Wandlitzsee, Märkische Schweiz). Die IGEB schlägt die Bezeichnung folgender derzeit verkehrender Linien mit Nummern vor:

Für diese Linien sollte ein gemeinsamer schematischer Liniennetzplan entworfen werden, in den anschließende S-Bahn-Linien mit wichtigen Umsteigebahnhöfen integriert werden.

IGEB

aus SIGNAL 1/1991 (Februar 1991), Seite 11