Nahverkehr

Marzahn: BVB-Fahrgäste sind verärgert


IGEB

1. Mär 1991

Seit August 1990 ist gegenüber dem S-Bf. Marzahn ein neu erbauter Busbahnhof mit sechs Bussteigen in Betrieb. Bis heute fehlen aber z.B. der direkte Treppenabgang von der nördlichen Zugagnsbrücke des S-Bahnhofs zum Busbahnhof sowie auch die in der ursprünglichen Planung vorgesehene Verlängerung der südlichen Fußgängerbrücke zur Straßenbahnhaltestelle, so daß die dortigen Umsteiger sogar an drei Fußgängerampeln warten müssen.

Am Busbahnhof verkehren sechs Tageslinien, die überwiegend als Querverbindungen zu S-, U- und Straßenbahn die Neubaugebiete in Marzahn und Hellersdorf erschließen. Da mutet es einen wie ein schlechter Scherz an, daß in den Info-Kästen der modernen Wall-Wartehallen die BVG-üblichen Liniennetzpläne aushängen, auf denen Hellersdorf, so die Standardformulierung , "aus Platzgründen leider nicht dargestellt werden kann". Dabei ist hier sogar ausreichend Platz für die vollständigen Liniennetz-Karten, da rechts von den abgeschnittenen nur jeweils ein oder zwei der BVB-üblichen schmalen Fahrplanstreifen angebracht sind.

Erschwert ist z.Zt. auch der Fahrausweiserwerb. BVB-Fahrscheine müssen bekanntlich im Vorverkauf erworben werden, aber wo befindet sich dieser? Im an den Busbahnhof angrenzenden Gebäude existiert ein BVB-Zeitkartenschalter, der allerdings nur montags bis freitags geöffnet hat und selbst dann auch mal aus “technischen Gründen" geschlossen sein kann. Der S-Bahn-Schalter ist nur umständlich zu erreichen und auch nicht wesentlich länger geöffnet. Und an den Zeitungskiosken der Post wurde Anfang Januar der Fahrscheinverkauf eingestellt. Es ist wohl nicht zuviel verlangt zu fordern, daß die Marzahner Fahrgäste an diesem zentralen und stark frequentierten Umsteigeknoten auch im Falle "technischer Probleme” an jedem Wochentag die Möglichkeit haben, Fahrausweise zu kaufen.

IGEB

aus SIGNAL 2/1991 (März 1991), Seite 9