Planung
1. Mai 1991
Der Bf. Friedrichstraße auf der Stadtbahn verfügt über sechs Gleise, ursprünglich zwei für die S-Bahn und vier für die Fernbahn, heute aber umgekehrt. Und zukünftig? Darüber ist man sich in der Reichsbahndirektion Berlin noch nicht einig. Zwei weitere Gleise anzubauen, wäre aufwendig, langwierig und teuer, da die gleich anschließende Spreebrücke verbreiten und benachbarte Gebäude abgerissen werden müßten. Wer erhält also den Zuschlag? Die IGEB meint, daß die Viergleisigkeit im Endzustand für die Fernbahn wichtiger ist, da ansonsten die Leistungsfähigkeit wegen der längeren Haltezeiten als bei der S-Bahn gemindert wird. Die S-Bahn könnte dagegen eher mit nur zwei Gleisen auskommen, schließlich funktioniert das an der Jannowitzbrücke oder am Bf. Zoo auch, und zukünftig sollen doch wohl keine Linien mehr an der Friedrichstraße enden? Die IGEB sieht auch die Gefahr, daß der Halt der IC-Züge, der für den kommenden Fahrplanabschnitt - entgegen den ursprünglichen Absichten - nun doch noch gesichert ist, bei zunehmender Belastung der Stadtbahn wegfällt. Damit entfielen aber wichtige Zubringerlinien (Nord-Süd-S und U~Bahn), die ein wesentliches Fahrgastpotential der Fernzüge erschließen. Außerdem wird nach erfolgter Rekonstruktion der Stadtbahn auch der Regionalverkehr hier fahren, der ebenfalls an der Friedrichstraße halten soll. Deshalb sollte die Fernbahn vier der sechs Gleise erhalten.
IGEB
aus SIGNAL 4/1991 (Mai 1991), Seite 13