Planung

Vor der Entscheidung ein Gutachten!


SPD-Fraktion
im Abgeordnetenhaus von Berlin

1. Jul 1991

Unverständnis äußerte die verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Käthe Zillbach, daß sich Stadtentwicklungssenator Volker Hassemer auf den Bau eines Nord-Süd-Tunnels für die Eisenbahn festgelegt hat:

“Es stellt sich die Frage, warum hochkarätige Stadt- und Verkehrsplaner und andere Fachleute viel Zeit beim Stadtforum vorbringen und sich die Köpfe über optimal Lösungen für Berlin zerbrechen, wenn sowohl der Verkehrs- wie auch der Stadtentwicklungssenator sich bereits auf einen Nord-Süd-Tunnel öffentlich festlegen. Die mehrheitlich auf dem Stadtforum geäußerte Kritik der Fachleute gegenüber dieser Planung gerät zur Farce, wenn der Senat nicht einmal einen Gedanken an mögliche Alternativplanungen verschwendet.

Die SPD bleibt bei ihrer Forderung, erst die Vor- und Nachteile anderer Lösungen, auch hinsichtlich Stadtgestalt und Umwelt zu prüfen, bevor möglicherweise 'Jahrhundertfehler' gemacht werden. Großprojekte dieser Art müssen mit kühlem Kopf und nicht mit heißer Nadel entschieden werden, auch dann, wenn wie in diesem Fall die Zeit drängt, Abgesehen davon ist es vordringlich, Lösungen für die kurzfristige Abwicklung des Schienenverkehrs, d.h. bis zur Realisierung eines neuen Schienenverkehrskonzeptes in vielleicht 10 bis 20 Jahren, vorzulegen. auf die Bahn fördern und nicht auf Mega Die SPD will auch schon heute den Umstië Konzepte in ein bis zwei Jahrzehnten schielen."

SPD-Fraktion
im Abgeordnetenhaus von Berlin

aus SIGNAL 5/1991 (Juli 1991), Seite 12