Notizen
1. Dez 1991
Der Cornelsen Verlag in Berlin, einer der größten deutschen Schulbuch-Verlage, bietet seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an, “sich im besonders verkehrsreichen und staugefährdeten Monat Dezember durch eine vom Verlag kostenlos zur Verfügung gestellte BVG-Umweltkarte von deren Vorzügen zu überzeugen." In dem gemeinsam von Geschäftsführung und Betriebsrat verfaßten Schreiben an die Belegschaft wird zur Begründung erläutert: "Wir wollen mit dieser freizügigen Regelung einen dauerhaft wirksamen Anstoß zur verstärkten Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel geben und hoffen, daß die persönlichen Erfahrungen mit dazu beitragen, das Umweltbewußtsein auch auf diesem Gebiet zu fördern und möglichst langfristig zu verankern."
Positiv bei diesem Angebot an die Autofahrer ist auch, daß die sich schon immer umweltbewußt verhaltenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht vergessen werden, sondern sich gegen Vorlage ihrer Umweltkarte den Fahrpreis für Dezember auszahlen lassen können. Bemerkenswert ist ferner, daß die Initiative vom Betriebsrat ausging, der in vielen Firmen vorrangig für mehr Stellplätze kämpft, nicht aber für eine Förderung der ÖPNV-Nutzung, schon gar nicht, wenn die Firma - wie im vorliegenden Fall - nur mit Bussen direkt erreichbar ist.
Es bleibt zu hoffen, daß dieses Vorbild Schule macht und daß der Cornelsen Verlag so positive Erfahrungen sammelt, daß er seiner Belegschaft zukünftig ganzjährig die Umweltkarte anbietet. Welche steuerlichen Vorteile damit verbunden sind und wie man das imagefördernd vermarkten kann, darüber geben die BVG-Marketingabteilung und die Firma CONDAT GmbH gerne Auskunft. Letztere spendiert ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bereits seit Oktober 1990 die Umweltkarte und hatte zugesagt, weitere Firmen für dieses Umwel-Beispiel interessieren zu wollen (s. SIGNAL 9/90 ).
IGEB
aus SIGNAL 9/1991 (Dezember 1991), Seite 24