Nahverkehr
1. Mär 1992
Rund einen Monat früher als geplant ist in diesen Tagen der Rückbau der M-Bahn einschließlich der Abräumungsarbeiten abgeschlossen worden. Am 17. September 1991 hatte der Rückbau begonnen. Die für einen späteren Wiederaufbau verwendbaren Bauwerksteile der M-Bahn wurden zum Teil auf dem Betriebsgelände einer Tempelhofer Firma, zum Teil auf dem Flugplatzgelände in Schönefeld eingelagert. Der Rückbau kostet schätzungsweise rund 10,3 Mio DM, das die Senatsverwaltung für Verkehr und Betriebe trägt. LPD, 28.2.92
(IGEB) Warum "Rückbau"? Die M-Bahn ist abgebaut worden. Oder neudeutsch: Die M-Bahn ist abgewickelt worden. Ansonsten aber verdient die Mitteilung der Senatsbauverwaltung ein Lob, denn in der Regel müssen Einzelheiten, insbesondere die Kosten, immer erst erfragt werden. Natürlich drängen sich nun neue Fragen auf: Welche sinnvolleren Arbeiten hätten mit diesen 10,3 Mio DM finanziell werden können? Doch viel wichtiger als eine Beantwortung solcher Fragen ist es, Konsequenzen zu ziehen und nicht weiterhin unausgegorene Projekte der Industrie mit immer neuen Millionen aus den öffentlichen Haushalten zu finanzieren. Denn das nächste Desaster scheint vorprogrammiert: das Transrapid-Projekt Berlin - Hamburg dürfte ein ähnliches "Faß ohne Boden" werden.
Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen
aus SIGNAL 2/1992 (März 1992), Seite 14