Nahverkehr
1. Mär 1992
Werte Fahrgäste, ab 5. März 1992 tritt auf der Straßenbahn-Linie 88 der Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn GmbH in den Abend- und Nachtstunden ein geänderter Fahrplan in Kraft: Abfahrt Haltestelle S-Bf. Friedrichshagen Richtung Rüdersdorf um 19.05, von 19.45 bis 23.45 stündlich sowie um 0.25 und 1.25 Uhr; Abfahrt Haltestelle Alt-Rüdersdorf Richtung Friedrichshagen von 18.28 bis 0.28 stündlich. Wir bitten Sie, die Aushänge in den Straßenbahnwagen zu beachten.
(IGEB) Die "werten Fahrgäste" sind es offensichtlich nicht wert, einen attraktiven Fahrplan geboten zu bekommen. Eine Reduzierung vom 20-Minuten- auf den 1-Stunden-Takt ist heftig. Zwar kann niemand bestreiken, daß in den Zügen abends nur noch wenige Fahrgäste sitzen. Doch Fahrplanausdünnungen haben bekanntermaßen noch nie mehr Kunden gebracht, sondern den Anfang vom Ende eingeleitet. Wer fürchten muß, am Abend bis zu einer Stunde warten zu müssen, wird schon auf der Hinfahrt am Tage lieber in das Auto statt in die Tram steigen. Nun muß man zur Ehrenrettung der engagietten Geschäftsleitung in Schöneiche sagen, daß die Fahrplanausdünnungen nicht aus eigenem Antrieb, sondern auf Druck der Landesregierung Brandenburg und des Kreises Fürstenwalde erfolgten. Diese müssen sich auch fragen lassen, warum die Fahrplanänderungen mitten in der Fahrplanperiode erfolglen? Hat hier das schlechte Vorbild der BVG schon gewirkt?
Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn GmbH, Geschäftsleitung
aus SIGNAL 2/1992 (März 1992), Seite 15