Nahverkehr

Wieder unnötige Schikanen beim SEV der BVG


IGEB

1. Jun 1992

Seit dem 13. April bis zum 2. Oktober ist der U2-Betrieb auf dem Abschnitt Alexanderplatz - Mohrenstraße eingestellt. Hauptgrund ist die vollständige Erneuerung von Oberbau und Gleisen. Zwar wurde ein Schienenersatzverkehr (SEV) mit Bussen eingerichtet, aber statt bisher neun Minuten mit der U-Bahn sind die Fahrgäste zwischen Alexanderplatz und Mohrenstraße nun z.T. mehr als eine halbe Stunde unterwegs - die meiste Zeit davon zu Fuß oder im Stau. Entsprechend groß ist die Verärgerung. Doch es gab noch mehr Anlässe zu Kritik, wie Fahrgastbefragungen der IGEB in den ersten Tagen zeigten:

Um genau solche Mißstände zu vermeiden, hatte die IGEB schon im März umfangreiche Vorschläge für einen fahrgastgerechten Ersatzverkehr an Verkehrssenator Haase und die BVG geschickt - bisher ohne Resonanz. Die wichtigsten Vorschläge und Forderungen:

Bus des U-Bahn-Ersatzverkehrs in Richtung U-Bf. Mohrenstraße. Auf dem Zielschild steht allerdings nur SEV U2. Das reicht nicht. Foto: F. Brunner

Die IGEB wird sich weiterhin bemühen, daß es auf der Grundlage dieses Kataloges doch noch zu Verbesserungen für die Fahrgäste kommt. Einiges kann und muß die BVG dazu beitragen. Bei mehreren Punkten aber ist der Verkehrssenator gefordert. Es kann nicht länger hingenommen werden, daß sich dieser Mann permanent in unverantwortlicher Weise zum Fürsprecher der Autolobby macht (sein jüngster Vorschlag: Ausbau der Bundesstraße durch den Tegeler Forst zur Autobahn), während Zehntausende von Fahrgästen im Stau stehen, weil Herr Haase beispielsweise Busspuren für den SEV der U2 verweigert.

IGEB

aus SIGNAL 4/1992 (Juni 1992), Seite 10