Verkehrspolitik und -planung

Zahlen zum U-Bahn-Baum in Pankow


Senator für Bau- und Wohnungswesen

1. Mär 1993

Beantwortung der Kleinen Anfrage des Abgeordneten Michael Cramer (Bündnis 90/Grüne) über "den U-Bahn-Bau in Pankow".

Wie hoch sind die Kosten der einzelnen Baulose für den U-Bahn-Bau in Pankow, für welche sind Planfeststellungsverfahren notwendig bzw. für welche warum nicht, wann ist bei welchen mit einer Fertigstellung/Inbetriebnahme zu rechnen, und wie viele Fahrgäste werden für diesen Streckenabschnitt prognostiziert?

Bei der Verlängerung der U-Bahn-Linie 2 nördlich des U-Bahnhofes Pankow (Vinetastraße) ist der 235 m lange Tunnel des Bauloses A 10 nahezu fertiggestellt und wird im Mai 1993 in Betrieb genommen werden. Er dient als Abstellanlage für die U2 nach Wegfall der Abstellmöglichkeiten westlich des U-Bahnhofes Mohrenstraße. Das anschließende Baulos A 11 ist ca. 145 m lang und reicht von der Borkumstraße bis zum Bahndamm der Stettiner Bahn.

Die bisherigen Kostenschätzungen ergaben für die Tunnelverlängerung Kosten in Höhe von [???] Mio DM. Unter Berücksichtigung der ergänzenden Kosten für den Straßenbahnneubau in diesem Bereich (ca. 1000 m) sowie den zusätzlichen Bau der Fußgängerbrücke über die offene Baugrube werden sich die Gesamtkosten auf ca. 63 Mio DM stellen.

Eine exakte Zuordnung der Gesamtkosten zu den beiden Baulosen ist nicht möglich, da im Bereich des Loses A 11 bereits Arbeiten für den Bau des Loses A 10 erforderlich waren, die auch bei diesem abgerechnet werden (z. B. Leitungsbau, Wasserhaltung, Baugrubenvorbau).

Für die Baulose A 10 und A 11 sind keine Planfeststellungsverfahren notwendig, da hierfür rechtskräftige Standortgenehmigungen vorliegen. 1-ür den geplanten Weiterbau der U2 über S-Bahnhof Pankow nach Pankow Kirche ist ein Planfeststellungsverfahren notwendig, für das die Unterlagen z.Z. erarbeitet werden. Eine Bauloseinteilung besteht noch nicht. Nach einer vorläufigen Grobschätzung kostet die Verlängerung bis Pankow Kirche ca. 200 Mio DM; der Inbetriebnahmetermin ist von der Dauer der Planfeststellungsvetfahren und der Finanzmittelbereitstellung abhängig. Wegen fehlender Strukturdaten ist eine genaue Fahrgastprognose noch nicht möglich und kann erst nach Vorlage des neuen Flächennutzungsplanes für Berlin (Bebauung im Nord-Nordost-Raum) vorgenommen werden. Eine hohe Verkehrseinschätzung für die Verlängerung bis Pankow Kirche ergibt sich jedoch u.a. aus dem Anschluß des Oberzentrums Pankow an das U-Bahn-Netz sowie aus der Netzverknüpfung am U- und S-Bahnhof Pankow.
Landespressedienst, 18.12.1992

Senator für Bau- und Wohnungswesen

aus SIGNAL 2/1993 (März 1993), Seite 18-19