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BVG-Direktor erfolgreich gegen Fahrgastvertreter


IGEB

1. Mai 1993

Der kürzlich vom BVG-Geschäftsleiter für Verkehr und Technik zum BVG-Geschäftsleiter für Finanzen und kaufmännische Verwaltung degradierte Konrad Lorenzen hat es geschafft, wie kein anderer vor ihm ringsum Fronten aufzubauen. Er hat Politik, Verwaltung, Kundschaft und Personal gegen sich gestellt. Nach seiner Entmachtung läßt er nun offensichtlich keine Gelegenheit aus, die für seinen Absturz vermeintlich Schuldigen zu attackieren, wie folgender Vorfall zeigt. Am 20./21. April 1993 fand in Deutschlands höchstgelegener Stadt, in Oberwiesenthal im Erzgebirge, die Frühjahrsmitgliederversammlung der Landesgruppe Ost des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) statt. Herr Lorenzen traute wohl seinen Augen nicht, als er beim Abendempfang plötzlich den IGEB-Vorsitzenden Gerhard J. Curth im Saal entdeckte. Sofort protestierte er beim Landesgruppenvorstand gegen die Anwesenheit des Fahrgastvertreters. Herr Lorenzen, bekannt für seine Angst vor Fahrgastmitsprache, mußte sich zwar damit abfinden, daß Herr Curth als Geschäftsführer der Döllnitzbahn-Gesellschaft Oschatz zu den geladenen Gästen gehörte, er durfte aber doch einen kleinen Sieg landen. Der Vorsitzende der Landesgruppe Ost, Herr Dr. Gottschalk, widerrief die ursprüngliche Zusage, auf der VDV-Versammlung Informationsmaterial der Fahrgastverbände an die Verkehrsbetriebe zu verteilen. So gelang es Herrn Lorenzen zu verhindern, daß die Vertreter der ostdeutschen Verkehrsbetriebe mit Publikationen und Meinungen ihrer Kunden konfrontiert wurden. Glückwunsch, Herr Lorenzen.

IGEB

aus SIGNAL 4/1993 (Mai 1993), Seite 5