Aktuell

Etwas Licht und viele Schatten

Mit der U2-Eröffnung wurden alle U-Bahn-Fahrpläne geändert


IGEB

1. Dez 1993

Die mit der Wiederinbetriebnahme der U-Bahn zwischen Wittenbergplatz und Mohrenstraße vorgenommene Neuordnung im U-Bahn-Kleinprofilnetz wird vom Berliner Fahrgastverband IGEB ausdrücklich begrüßt. Mit der längst überfälligen Lückenschließung im U-Bahn-Netz und mit der Integration der bisherigen Stummellinie U3 reduzierten sich für viele Fahrgäste die Umsteigezwänge. Positiv registriert werden kann auch die Überarbeitung der U-Bahn-Fahrpläne im Abendverkehr. Zum 13. November wurde das in Ost-Berlin bewährte und von der IGEB seit langem geforderte Prinzip eines konsequenten Taktverkehrs bis zum Betriebsschluß im gesamten U-Bahn-Netz übernommen, so daß unregelmäßige Zugabstände von bisher 8 bis 39 (!) Minuten endlich der Vergangenheit angehören.

Damit hören die positiven Fahrplan-Meldungen aber auch schon auf. Sehr viel länger ist - leider wieder einmal - die Liste der notwendigen, aber nicht realisierten Verbesserungen und der Angebotsverschlechterungen. Durch die vom Verkehrssenator verfügten Sparmaßnahmen gegen die BVG und ihre Fahrgäste blieben gleich mehrere der ursprünglich vorgesehenen Verbesserungen auf der Strecke:

Doch in Sonntags- und Wahlkampfreden versprechen die Senatspolitiker weiterhin die Förderung des öffentlichen Verkehrs und wollen angeblich Autofahrer zum Umsteigen bewegen. Mit Leistungsabbau bei der U-Bahn wird dies natürlich nie gelingen. Deshalb fordert die IGEB den Senat auf, die gegen die BVG verfügten Sparmaßnahmen zurückzunehmen, damit nicht die Fahrgäste die Suppe für die verfehlte Verkehrspolitik der letzten Jahre auslöffeln müssen.

IGEB

aus SIGNAL 9-10/1993 (Dezember 1993), Seite 13