Planung
1. Dez 1993
Auf Initiative der Bürgerinitiative Westtangente (BIW) hat sich die Anti-Tunnel-GmbH gegründet. Große Umwelt- und Verkehrsverbände, Parteien sowie zahlreiche Bürgerinitiativen haben sich zu diesem Bündnis aus bisher 32 Organisationen zusammengeschlossen. Ziel der "Gesellschaft mit besonderer Hoffnung" ist die Verhinderung der geplanten Tunnelbauten im Tiergarten. Nach Ansicht der Anti-Tunnel-GmbH sind der Autotunnel und der Eisenbahntunnel samt Zentralbahnhof am Lehrter Bahnhof umweit- und verkehrspolitisch fatal, weil zusätzlicher Autoverkehr ins Herz der Stadt gezogen wird und der Große Tiergarten die Tunnelbauten ökologisch nicht verkraften kann. Angesichts der großen Finanzprobleme der Stadt ist es auch nicht zu verantworten, 4,2 Mrd DM für diese größenwahnsinnigen Bauten im märkischen Sand zu vergraben. Die Anti-Tunnel-GmbH wird mit Öffentlichkeitsarbeit und Aktionen Einfluß auf die Planungen nehmen, das anstehende Planfeststellungsverfahren intensiv begleiten und letztlich auch vor Gericht gehen, um die Tunnel zu verhindern und um alternative Verkehrsplanungen durchzusetzen. Die BIW übernahm vorläufig die Geschäftsführung.
An der Anti-Tunnel-GmbH sind u.a. beteiligt: ADFC, Arbeitskreis Verkehr und Umwelt, Baumschutzgemeinschaft, BUND, Bündnis 90/Die Grünen, Bürgerinitiative Stadtring Süd, Fußgängerschutzverein, Grüne Liga Berlin, Grüne Radler Berlin, JungdemokratINNen/Junge Linke, Moabiter Ratschlag, Verein SO 36, VCD.
BIW
aus SIGNAL 9-10/1993 (Dezember 1993), Seite 25