Nahverkehr

Angebote bei der BVG: Verbesserungen und Verschlechterungen

Der Abgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, Michael Cramer, wollte in seiner Kleinen Anfrage Nr. 13/4411 wissen, welche Verbesserungen und Verschlechterungen es im BVG-Angebot seit dem letzten Fahrplanwechsel am 27. September 1998 gegeben hat.


IGEB

1. Mai 1999

Wird die Fragestellung eng ausgelegt so bleibt von den vom Unternehmensbereich Omnibus angeführten neun Verbesserungen nicht eine einzige übrig. Es handelt sich nämlich in keinem einzigen Fall um eine Taktverdichtung, sondern ausschließlich um Linienänderungen. Selbstverständlich ist jedoch die Verlängerung der Linie 119 zum S-Bf Grunewald eine Angebotsverbesserung; ebenso die neuen Linien X69 und 333.

Die Linie 110 wurde am S-Bf Osdorfer Straße ganztägig an die verlängerte S 25 angebunden - prima. Bei den Angebotsverschlechterungen sucht man den in diesem Zusammenhang im Tagesbetrieb nicht mehr bedienten Abschnitt von der Lindenstraße zum S-Bf Lichterfelde Ost natürlich vergebens.

Auch von Verschlechterungen betroffen: Bus 129 am U-Bf Kurfürstendamm. Foto: M. Heller

Die bisherigen Linien 188 und 283 wurden zu einer durchgehenden Linie zusammengefaßt. Für die Fahrgäste entfallen Umsteigezwänge und die BVG spart Betriebskosten ein, weil an nur noch zwei Endstellen Pausenzeiten entstehen. Daß der Abschnitt vom Rathaus Steglitz zum Klingsorplatz/Klinikum an Sonntagen ganztägig nur noch alle 20 Minuten bedient wird, muß ja nicht unbedingt erwähnt werden.

Ob die Rubrik „Angebotsverschlechterungen" auch nur annähernd vollständig ist, läßt sich schon wegen des verspätet herausgegebenen Fahrplanbuches von der IGEB kaum nachprüfen. Zum 27. September 1998 entfallen sind aber beispielsweise Verstärkerfahrten der Linien 177 und 181 an Sonntagen.

Auch liegt die Zeit noch nicht sehr weit zurück, in der die Linie 222 alle zehn Minuten nach Tegelort fuhr - und zwar täglich.

Die mit der Vereinigung der Linien 350 und 358 verbundene Aufgabe der Busbedienung in der Karower Bahnhofsstraße geriet anschließend in die Kritik der betroffenen Anwohner - nichts davon findet sich im Landespressedienst wieder.

Kurz: manche der behaupteten Verbesserungen sind keine und die Liste der Verschlechterungen halten wir für unvollständig.

Unternehmensbereich U-Bahn, Angebotsverbesserungen

Unternehmensbereich Straßenbahn, Angebotsverschlechterungen

Seit dem Fahrplanwechsel im Mai 1998 wurde auf keiner Linie der Fahrabstand verändert.

Unternehmensbereich Straßenbahn, Angebotsverbesserungen

Mit der Inbetriebnahme der Neubautrasse über den Alexanderplatz und die Karl-Liebknecht-Straße am 18. Dezember 1998 den Verstärkerfahrten der Linien 5 und 15, die an der Landsberger Allee/Petersburger Straße endeten, zum Hackeschen Markt verlängert. Das betraf folgende Tageszeiten:

Unternehmensbereich Omnibus, Angebotsverbesserungen

Unternehmensbereich Omnibus, Angebotsverschlechterungen

IGEB

aus SIGNAL 2-03/1999 (April/Mai 1999), Seite 9-11