Berlin

Geschlossener Zugang am S-Bahnhof Waidmannslust

Kleine Anfrage 13/4946 vom 9. Juni 1999


Michael Cramer, Verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus von Berlin

1. Mär 2000

Antwort vom 18. Oktober 1999 vom Senator für Bauen, Wohnen und Verkehr, Jürgen Kiemann PS-Datei Panther

Wann wurde der südliche Zugang am S-Bahnhof Waidmannslust geschlossen, wann wurde der gesamte Bahnhof saniert, und warum wurde der südliche Zugang nicht gleichzeitig mit dem Abschluß der Sanierungsarbeiten des Bahnhofs wieder geöffnet?

Im Jahr 1984 hat der Senat von Berlin mit der BVG als Betreiber die Betriebsrechte des in Berlin (West) gelegenen S-Bahnnetzes von der Deutschen Reichsbahn übernommen. Damals war der südliche Zugang des S-Bahnhofs Waidmannslust bereits geschlossen. Aus Kostengründen w u r d e dieser Zugang anläßlich der Sanierung des S-Bahnhofs Waidmannslust 1985/86 zunächst nicht wieder geöffnet.

1985/86 wurde der Bahnhof Waidmannslust saniert, der südliche Ausgang jedoch nicht. Foto: Marc Heller, Februar 2000

Ist dem Senat bekannt, daß der frühere Senator für Verkehr und Betriebe Haase mehrfach der Öffentlichkeit versprochen hatte, daß der südliche Zugang am S-Bahnhof Waidmannslust „unverzüglich" wieder geöffnet wird? Wenn ja, was hat er unternommen, und warum folgten den Worten keine Taten?

Ja, seitens des Senats wurde die seit 1994 dafür zuständige Deutsche Bahn AG widerholt aufgefordert, den südlichen Zugang wieder zu öffnen.

Hält der Senat es für verantwortbar, daß auch weiterhin am S-Bahnhof Waidmannslust die Bewohner(innen) des südlichen Eingangsbereichs durch die Schließung dieses Zugangs schikaniert werden? Wenn ja, warum? Wenn nein, welche Maßnahmen will er wo und wann ergreifen, damit der südliche Zugang am S-Bahnhof Waidmannslust wieder geöffnet wird?

Die derzeitige Situation am S-Bahnhof Waidmannslust ist sicher verbesserungsbedürftig, sie stellt jedoch keine „Schikane" dar. Auf das kontinuierliche Drängen des Senats hin hat die Deutsche Bahn AG kürzlich zu erkennen gegeben, daß sie die kurzfristige Wiederherstellung des Südzuganges nunmehr anstrebt und entsprechende Prüfungen bereits veranlaßt hat. Wörtlich hat die Deutsche Bahn AG dazu folgendes mitgeteilt: „Baumaßnahmen zur Wiederinbetriebnahme des südlichen Zugangs sind vorgesehen. Genauere Überprüfungen haben ergeben, daß dazu jedoch umfangreichere Instandhaltungsmaßnahmen im gesamten Bereich (insbesondere Fußgängertunnel) erforderlich werden. Für das Empfangsgebäude sind bereits dringend notwendige Instandhaltungsmaßnahmen geplant. Gegenwärtig wird geprüft, inwieweit auch hier die Wiederinbetriebnahme des südlichen Zuganges hier einbezogen werden kann."

Michael Cramer, Verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus von Berlin

aus SIGNAL 1/2000 (Februar/März 2000), Seite 6