Fernverkehr
Bereits seit Monaten haben die Eurocity-Züge aus Richtung Prag/Dresden bei der Ankunft in Berlin Verspätungen, die in der Regel 30 bis 40 Minuten betragen.
1. Feb 2001
Grund hierfür sind umfangreiche Sanierungsmaßnahmen an der Strecke zwischen Prag und der deutsch-tschechischen Grenze und der Ausbau für 160 km/h. Zweifellos sind die Baumaßnahmen zur Attraktivitätssteigerung notwendig, völlig unverständlich ist jedoch das Verhalten speziell auch der Deutschen Bahn AG gegenüber den Bahnkunden. Durch die erheblichen Verspätungen werden regelmäßig wichtige Anschlußzüge nicht mehr erreicht, und zwar Anschlüsse, auf die der Kunde sich verläßt!
An folgenden Beispielen sei dies verdeutlicht:
Ankunft Eurocity 178 aus Prag in Berlin Ostbahnhof 12.13 Uhr laut aktuellem Fahrplan. Abfahrt von Interregio 2106 nach Stralsund um 12.24 Uhr, Abfahrt von Interregio 2376 nach Rostock um 12.40 Uhr.
Wo bleibt angesichts dieser Situation eine notwendige flexible Reaktion seitens der Deutschen Bahn AG in Form einer Fahrplankorrektur? Diese liegt bis jetzt lediglich für Eurocity 172 „Vindobona" vor. Hier wird einmal mehr sehr gleichgültig gegenüber den Kunden gehandelt!
Bei entsprechender Zusammenarbeit mit den Tschechischen Bahnen (CD) sollte die Erstellung eines realistischen Fahrplans wohl möglich sein; erst recht angesichts von Bauarbeiten dieser Größenordnung und Dauer, die nicht überraschend kommen. Im übrigen wird natürlich (trotz oben beschriebenen Qualitätsmangels) nicht auf das Kassieren des Eurocity-Zuschlages verzichtet!
IGEB, Abteilung Fernverkehr
aus SIGNAL 9-10/2000 (Januar/Februar 2001), Seite 32