Berlin

Straßenbahnverlängerung in Hellersdorf

Landespressedienst 16/2001 vom 23. Januar 2001 Kleine Anfrage Nr. 14/1265


MdA Jutta Matuschek, PDS-Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin

1. Mär 2001

Wie bewertet der Senat eine Verlängerung der Straßenbahn von der Riesaer Straße zum S-Bahnhof Mahlsdorf?

Eine sinnvolle Netzergänzung wäre die Strecke von der heutigen Endstelle Riesaer Straße (im Bild oben) über die Hönower Straße zum S-Bahnhof Mahlsdorf (im Bild links unten). Der Senat läßt diesen Streckenneubau derzeit untersuchen. Die Fahrgäste wird es sicherlich freuen, erspart man ihnen dann auf dem Weg zum S-Bahnhof Mahlsdorf das Umsteigen.

Mit der Verbindung zwischen der Riesaer Straße in Hellersdorf und der Hönower Straße in Mahlsdorf würde eine durchgehende Straßenbahntangente zwischen Hellersdorf und Köpenick hergestellt, die die vorhandene Straßenbahnstrecke nach Mahlsdorf aufwertet. Da die Tangente über weite Strecken auf besonderem Bahnkörper geführt werden könnte, stellte sie durchaus eine attraktive Alternative zum Motorisierten Individualverkehr (MIV) dar. Daher ist der Netzschluß durch die Ridbacher Straße aus der Sicht der Verkehrsplanung eine sinnvolle Maßnahme. Der Senat prüft zur Zeit im Rahmen der Arbeiten zum StEP Verkehr unter Berücksichtigung der aktuellen Erkenntnisse zur Stadtentwicklung, ob der bei Inbetriebnahme der Neubaustrecke zu erwartende Nutzen eine Wiederaufnahme der Maßnahme in das Planungskonzept für Berlin gerechtfertigt sein würde. Wenn das Prüfergebnis positiv ausfällt, ist gegebenenfalls über eine politische Neubewertung zu diskutieren.

Hält der Senat prinzipiell eine Verlängerung entlang dieser Tangente für möglich und notwendig?

Ja.

Welche Verkehrsströme befinden sich zur Zeit auf dieser Tangente mit welchem Modal split, und wie würden sich diese Verkehrsströme durch eine entsprechende Straßenbahntrasse verändern?

Nach Aussage der BVG, die den Streckenabschnitt zwischen Riesaer Straße und Hönower Straße mit Omnibussen bedient, kann heute an einem durchschnittlichen Werktag von ca. 5 000 Fahrgästen pro Tag in beiden Richtungen an dem am stärksten belasteten Querschnitt ausgegangen werden. Die Straßenverkehrszählungen des Senats ergaben ca. 5 500 Personenfahrten pro Tag am Querschnitt. Der Modal split liegt - die Vergleichbarkeit des Straßen- und des ÖPNV-Querschnittes vorausgesetzt - bei etwa 50 : 50. Zukünftig könnten ca. 16 000 Fahrgäste der Straßenbahn pro Tag in beiden Richtungen an dem am stärksten belasteten Querschnitt erwartet werden.

Nach Schätzungen des Senats würde sich ein Benutzungsverhältnis von ca. zwei Dritteln (ÖPNV) zu einem Drittel (MIV) einstellen.

Staatssekretärin Krautzberger
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

MdA Jutta Matuschek, PDS-Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin

aus SIGNAL 1-02/2001 (März 2001), Seite 20