Berlin

Verkehrsangebot wird vom Land Berlin bestimmt

Die Deutsche Bahn AG gefährdet Chance einer Zusammenarbeit BVG/S-Bahn.


SPD-Fraktion, im Abgeordnetenhaus von Berlin

1. Aug 2001

Zur Diskussion um die Folgen eines möglichen Zusammenschlusses von S-Bahn und BVG erklärte der stellvertretende Vorsitzende und verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Christian Gaebler:

Neuer Wein in alten Schläuchen! Schon 1998 versuchte die Deutsche Bahn AG die BVG zu schlucken, wobei die finanziellen Risiken natürlich beim Land Berlin verbleiben sollten. So auch jetzt, drei Jahre später. Im Signal 8-9/1998 berichteten wir ausführlich über die damaligen Pläne. Und der Artikel aus dem Heft ist auch jetzt wieder aktuell.

Die Gestaltung des ÖPNV-Angebots in Berlin ist und bleibt die Aufgabe von Senat und Abgeordnetenhaus von Berlin und nicht einzelner Verkehrsunternehmen. Wenn die Deutsche Bahn AG weiterhin den Anspruch erhebt, zukünftig Linienführungen und Fahrplantakte festlegen zu wollen, sind die Gespräche für eine Kooperation zwischen BVG und S-Bahn gescheitert, bevor sie überhaupt begonnen haben. Herr Mehdorn und andere zerreden ähnlich wie vor drei Jahren die Chancen einer unternehmerischen Zusammenarbeit zwischen den beiden Verkehrsbetrieben, wenn sie diese vor allem bei Einsparungen bei der Fahrleistungen. Die SPD-Fraktion will mehr Leistungen für die Nahverkehrskunden und nicht weniger Angebote.

Das Land Berlin hat im Nahverkehrsplan seine Vorgaben für das Verkehrsangebot festgelegt. Danach wird es keine Zerschlagung des Busnetzes und auch keine Ausdünnung von Takten geben. Dies ist Grundlage für alle Verkehrsunternehmen, die in Berlin tätig werden wollen, auch für die Deutsche Bahn AG.

Es wäre gut, wenn Herr Mehdorn sich mehr um unternehmerische Fragen in seinem Unternehmen kümmern würde als die Berliner Verkehrspolitik mit Phantomdiskussionen zu belasten.

Rubrik "Aktuell" aus Signal 8-9/1998

SPD-Fraktion, im Abgeordnetenhaus von Berlin

aus SIGNAL 5/2001 (August 2001), Seite 6