Fernverkehr

Das Brandenburg-Ticket bietet mehr und wird nicht teurer

Seit dem 10. Juni 2001 haben sich die Konditionen für das Brandenburg-Ticket der Deutschen Bahn verändert. Und dieses mal nur zum Guten, ohne Haken und Ösen.


IGEB, Abteilung S-Bahn und Regionalverkehr

1. Aug 2001

Die wichtigste Änderung besteht in dem Wegfall der Nachmittags-Sperrzeit von 16 bis 18 Uhr. Außerdem darf auch die Berliner S-Bahn benutzt werden. Der räumliche Geltungsbereich hat sich auf einige Strecken außerhalb Berlins und Brandenburgs ausgedehnt: Waren (Müritz), Neubrandenburg, Dessau Hbf und Lutherstadt Wittenberg sind jetzt die Endpunkte. Das Brandenburg-Ticket kostet 40 DM und gilt Montag bis Freitag von 9 Uhr bis 3 Uhr des Folgetages in allen RE-, RB- und S-Bahnen sowie in den für den VBB freigegebenen IR für beliebig viele Fahrten in Berlin und Brandenburg (außerdem zu den oben angegebenen Orten). An Feiertagen in der Woche gilt auch keine Früh-Sperrzeit. Bis zu fünf Personen können mit einem Fahrschein fahren. An Wochenenden gibt es für den gleichen Preis das Schöne Wochenende-Ticket, das in ganz Deutschland gilt, jedoch nicht in IR.

Durch den Fortfall der Kleingruppenkarte in Bedin seit dem 1. August 2001 lohnt sich eventuell der Kauf eines Brandenburgt-Tickets. Mit vier oder fünf Personen fährt man billiger mit dem Brandenburg-Ticket als mit einzelnen Tageskarten (Berlin AB oder BC: DM 12,00, ABC: DM 12,40).

Vorteil: Man kann in ganz Berlin und Brandenburg fahren und es ist etwas preiswerter. Nachteil: Morgen-Sperrzeit und keine BVG-Benutzung.

Ob sich dieses Angebot lohnt, muß sich jeder selbst überlegen. DB-Regio und S-Bahn haben angekündigt, daß sie sich, entsprechend den Forderungen der IGEB, für eine Wiedereinführung der Kleingruppenkarte in Berlin zu Anfang 2002 einsetzen wollen. Dieser Vorstoß wird von der IGEB unterstützt. Wir hoffen auf ein angemessenenes Preisniveau.

Bisher hatte sich das Brandenburg-Ticket als Ladenhüter erwiesen. Nun wurde wohl eingesehen, daß es im Vergleich mit den Ländertickets andererer Regionen auch ein relativ schlechtes Kosten-Nutzen-Verhältnis bietet und deshalb der Geltungsbereich ausgedehnt.

Durch den Ausbau der Ländertickets sollen die Länder zur Aufgabe des Schönen-Wochenend-Tickets bewegt werden. Die DB hat mehrfach das Auslaufen angekündigt, jedoch wurde das befristete Sonderangebot immer auf Wunsch der Länder verlängert.

IGEB, Abteilung S-Bahn und Regionalverkehr

aus SIGNAL 5/2001 (August 2001), Seite 15