Fernverkehr

Das Ostsee-Ticket im Jahr 2001: Mehr Zusatzleistungen, aber teurer

Bereits seit dem 28. April 2001 bietet die Deutsche Bahn auch in diesem Jahr wieder das Ostsee-Ticket an. Neben der Hin- und Rückfahrt mit der Bahn wurde das Angebot mit zahlreichen Zusatzleistungen gegenüber dem Vorjahr weiter aufgewertet.


IGEB, Abteilung Fernverkehr

1. Aug 2001

Das Angebot gilt bis zum 04. November 2001 in der 2. Klasse in allen Zügen des Fernverkehrs, des Nahverkehrs, der Usedomer Bäderbahn, im Sitzwagen der Nachtzug-Verbindung NZ1948/1949 sowie in der S-Bahn zwischen Rostock und Warnemünde. Bei Benutzung von IC-/EC-Zügen sind die entsprechenden Zuschläge zu zahlen (Tabelle siehe unten).

Für BahnCard-lnhaber reduzieren sich die Preise um 10 DM. Da die Gültigkeit auf vier Tage festgelegt ist, bietet sich das Ostseeticket gegenüber dem „Schönes Wochende-Ticket" für einen Kurzurlaub an.

Auch in diesem Jahr wird wieder das attraktive Ostsee-Ticket angeboten. Leider nicht garantiert werden kann dabei auch ein Sitzplatz auf der Strecke Berlin - Rostock, nachdem auf dieser Linie ausschließlich Züge des Regionalverkehrs (RE-Züge) verkehren und eine Sitzplatzreservierung nicht möglich ist. die Aufnahme entstand nahe dem Bahnhof Berlin - Schönefeld. Foto: Christian Schultz, Juli 2001

Für Familien ergeben sich zwar teilweise Vergünstigungen gegenüber dem Vorjahr, für den überwiegenden Teil der Bahnkunden wurde leider eine spürbare Tariferhöhung vorgenommen. So mußte beispielsweise der Einzelreisende noch im Jahr 2000 59,-DM für das Ostsee-Ticket zahlen (bei bis zu 5 1/2 gemeinsam Reisenden zahlten Mitfahrer die Hälfte, Kinder 25%), bei der Einführung dieses Angebots in 1999 waren es sogar nur 49,-DM!

Dagegen erfreulich ist die Tatsache, daß als neue Zielorte Bad Doberan und Wismar integriert wurden.

Insbesondere die Kooperation zum einen mit der Intercity-Hotel GmbH, zum anderen mit zahlreichen touristischen Einrichtungen wurde in diesem Jahr weiter ausgebaut und bietet Inhabern des Ostsee-Tickets attraktive Vergünstigungen. Konkret gibt es Nachlässe bei den Übernachtungspreisen in den Intercity-Hotels in Rostock, Stralsund und Schwerin sowie - außer vom 1. Juli bis zum 31. August 2001 - für das Steigenberger „Exprix Appart Hotel Zingst" und das „Steigenberger Maxx Hotel" auf Rügen. Bei touristischen Angeboten gibt es Ermäßigungen bei Hafenrundfahrten in Rostock oder bei Schiffsfahrten entlang Rügens Kreideküste.

Zu kritisieren ist zumindest teilweise die Information seitens der Deutschen Bahn. Bei einem im Mai durchgeführten Test in Berlin-Ostbahnhof und Berlin-Alexanderplatz erhielt der Fahrgastverband in einem Fall die Auskunft, daß das Ostsee-Ticket in der S-Bahn zwischen Rostock Hbf und Warnemünde keine Gültigkeit hat, im anderen Fall wurde die Gültigkeit dagegen bestätigt. Auch die Veröffentlichungen in der Kundenzeitung „Punkt 3" haben zu Irritationen geführt. Künftig muß unbedingt eine gründliche bahninterne Information gewährleistet werden, damit der Kunde verbindliche Auskünfte erhält bzw. unnötiger Ärger während der Reise vermieden wird.

Unverständlich ist beim Ostsee-Ticket die immer noch bestehende zeitliche Befristung. Gerade in den verkehrsschwächeren Winter-Monaten sind attraktive Tarifangebote notwendig, um mehr Kunden für die Bahn zu gewinnen. Hier wäre die Umstellung auf ein ganzjähriges Angebot sowohl für die Bahn als auch für die Reisenden ein deutlicher Gewinn!

IGEB, Abteilung Fernverkehr

aus SIGNAL 5/2001 (August 2001), Seite 17