Überregional
Massive Bürgerproteste, eiserner Wille der Politiker vor Ort und das Engagement des DBV machten die Rettung der lange Jahre umkämpften Fichtelgebirgsbahn Bayreuth - Weidenberg - Warmensteinach möglich.
1. Mai 2002
Schon seit 1993 wurde die Strecke nur noch bis Weidenber im Personen- und Güterverkehr betrieben. Im Jahr 2001 hatte DB Netz AG auch dieses Streckenstück aus technischen Gründen gesperrt und DB Regio hat darauf hin den bestellten Verkehr auf die Straße verlagert.
Als im Juni 2001 Bayreuth an das ICE-Netz angeschlossen wurde, hoffte nicht nur die DB das Thema Bayreuth - Warmensteinach abhaken zu können. Doch Bürgermeister und Ladrat blieben hart und forderten vom bayerischen Wirtschaftsminister die Erhaltung der auch für den Tourismus wichtigen Strecke ein.
Mit gigantischem Zahlenmaterial konnte DB Netz dieses Bestreben bis zum Eingreifen der Deutschen Regionaleisenbahn (DRE) verhindern. Wenige Stunden vor Fristablauf am 26. November 2001 erklärte diese verbandseigene Infrastrukturgesellschaft die Streckenübernahme.
Am 4. Februar 2002 erfolgte die Übernahme der Betriebsführung und sogleich gaben Landrat und Bürgermeister zusammen mit dem Geschäftsführer der DRE, Gerhard J. Curth im Bahnhof Weidenberg den Startschuss für die Streckensanierung. Schon nach Ostern sollen die Züge zwischen Bayreuth und Weidenberg wieder rollen! Pikant daran ist, dass DB Regio wieder in die Bestellung einsteigen und den Verkehr abwickeln muss.
Für die Wiederherstellung der Befahrbarkeit hat der Kreistag Bayreuth eine Million Euro im Kreishaushalt bereitgestellt. Nach Ablauf des Verkehrsvertrages mit DB Regio soll die Gesamtstrecke bis Warmensteinach generalsaniert und anschließend wieder auf der gesamten Länge betrieben werden.
DBV Bayern
aus SIGNAL 2/2002 (April/Mai 2002), Seite 26