Überregional

Steigerwaldbahnen mit unterschiedlichen Zukunftsaussichten

Der DBV-Landesverband Bayern bemüht sich seit 1999 um die Rettung der beiden Steigerwaldbahnen nach Ebrach bzw. nach Schlüsselfeld.


DBV Bayern

1. Mai 2002

Für die Strecke von Frensdorf nach Ebrach hat die Deutsche Regionaleisenbahn einen Pachtvertrag mit der DB geschlossen. Allerdings hat die Verwaltung im Landkreis Bamberg plötzlich „kalte Füsse" bekommen und rückt offenbar von der Forderung zum Streckenerhalt ab. Anstehende Investitionen sind allerdings ohne ein kommunales Engagement nicht gerechtfertigt. In den nächsten Wochen wird ein weiteres Konzept zum Streckenerhalt vorgelegt. In Verhandlungen soll dann das weitere Verfahren festgelegt werden.

Bahnhof Frensdorf. Foto: Georg Radke

Anders ist die Situation auf der zweiten Steigerwaldstrecke nach Schlüsselfeld. Auf dieser Strecke werden große Tonnagen Stahl befördert, die in einem Werk am Endbahnhof verarbeitet werden. Die Transporte erreichen den Bahnhof Bamberg als Ganzzüge Frankreich und Polen. Aus Kapazitäts- und Lagergründen werden die Ganzzüge in vier bis fünf Einzelfahrten nach Schlüsselfeld transportiert. Im Zuge von "MORA-C" sollte die Bedienung von Schlüsselfeld eingestellt werden. Die Berechnung von Standgeldern im Bahnhof Bamberg durch DB-Netz sollte den Kunden endgültig von der Schiene vertreiben.

Auch hier hat der Landkreis Bamberg den DBV um Hilfe gebeten. Insbesondere die Gefährdung von ca. 80 Arbeitsplätzen bewog die Verwaltung zum Handeln. Kurzfristig konnte vom DBV erreicht werden, daß Schlüsselfeld vorerst weiterhin bedient wird. Die Ladungen kommen jetzt in "handlichen Portionen" an, so dass Standgelder nicht mehr anfallen. Ein langfristiges Konzept zur Sicherung der Strecke wird vom DBV derzeit vorbereitet.

DBV Bayern

aus SIGNAL 2/2002 (April/Mai 2002), Seite 28