Aktuell
Das Hochwasser der vergangenen Wochen hat immense Schäden hinterlassen. In den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Niedersachsen sind nicht nur Menschenleben als Opfer zu beklagen, vielerorts wurde auch die Infrastruktur arg in Mitleidenschaft gezogen oder zerstört.
1. Aug 2002
Während mit großer Selbstverständlichkeit die komplette, lückenlose und sofortige Wiederherstellung des gesamten betroffenen Straßen- und Autobahnnetzes ohne Diskussionen im Vordergrund steht, wird der Wiederaufbau des betroffenen Eisenbahnnetzes häufig infrage gestellt.
Zynisch klingt es, wenn die Zerstörungen gerade der die Fläche erschließenden Nebenstrecken als Chance oder als willkommene Flurbereinigung angesehen werden. Woher kommen die Naturkatastrophen? Viele Politiker haben scheinbar noch nicht erkannt, dass auch ein Umdenken - und ein entsprechendes Handeln - im Verkehrssektor mittelfristig dem Klimarenfalls wird das voreilig als „Jahrhunderthochwasser" bezeichnete Ereignis der letzten Wochen sicherlich nicht das letzte schwere Naturereignis sein.
Züge konnten nicht weiträumig umgeleitet werden, weil es Umleitungsstrecken, sofern sie über Nebenbahnen führen, nicht mehr gibt und Infrastruktur großflächig (zum Beispiel Kreuzungsmöglichkeiten) zurückgebaut wurden.
Ende August 2002 waren immer noch viele Strecken durch Hochwasser und Unterspülungen direkt oder indirekt betroffen und deshalb gesperrt. Ein Wiederaufbau scheint bei einigen - je kleiner und „unwichtiger" desto gefährdeter - fraglich.
Gesperrt waren bei Redaktionsschluss unter anderem folgende Strecken (nach Angaben der Deutschen Bahn AG):
DBV Sachsen
aus SIGNAL 4/2002 (September/Oktober 2002), Seite 6