Saarland
1. Aug 2002
Seit 1978 gibt es den Saar-Pfalz-Takt zwischen Saarbrücken und Mannheim. Das hieß, dass jede Stunde beide Städte durch Eil-, D-, IC- oder EC-Züge verbunden werden, die nur wenige Halte (Homburg/Saar, Kaiserslautern, Neustadt/Weinstraße, und Ludwigshafen - dort kein IC-Halt) aufwiesen. Seit 1991 verkehrten abwechselnd IR- und IC-Züge im Zwei-Stunden-Takt. Dabei wurden jedoch St. Ingbert und Landstuhl vom Fernverkehrsnetz abgehängt. Dort hielt im Prinzip jeder zweite D-Zug, darunter das Berliner Transitzugpaar D 354/355. Nun war Umsteigen in Homburg/Saar oder Kaiserslautern erforderlich. Zum Sommerfahrplan strich Mehdorn drei IR-Zugpaare. Die beiden betroffenen Landesregierungen des Saarlandes und von Rheinland-Pfalz bestellten dafür drei RE-Zugpaare, die die entfallenden IR-Züge ersetzen. Gebildet aus in Regiofarben umgespritzten IR-Wagen hielten diese neuen (Eil)-Züge zusätzlich auch in St. Ingbert und Landstuhl und banden beide Städte (wo einst alle Eilzüge hielten) mit schnellen Zügen an das Fernzugangebot in Mannheim an.
Nachdem die Bahn ab 14. Dezember die meisten IC-Züge, die durch das Rheintal fuhren, durch ICE-Züge über die Neubaustrecke Rhein/Main ersetzt, besteht im Rheintal ein spürbarer Angebotsmangel. Um die dafür vorgesehenen Ersatzzüge finanzieren zu können, strich Rheinland-Pfalz die drei RE-Zugpaare des Saar-Pfalz-Taktes. Zu bestimmten Zeiten müssen Reisende zwischen Saar und Neckar auf die erheblich langsameren RE-Züge nach Offenburg - Saarbrücken ausweichen, die an fast jedem Bahnhof halten. Das bedeutet für Fernreisende von und zur Saar eine Fahrzeitverlängerung von bis zu einer halben Stunde. Der seit 1995 bestehende Stundentakt Saarbrücken -Berlin mit nur einmaligem Umsteigen ist damit futsch; St. Ingbert und Landstuhl sind wieder vom schnellen Fernverkehr abgehängt.
DBV Saarland
aus SIGNAL 4/2002 (September/Oktober 2002), Seite 27