Überregional

Fernverkehrszug Interconnex auf der Erfolgsschiene

Seit 1.März 2002 setzt Connex einen täglichen Fernverkehrszug auf der Strecke von Gera über Leipzig und Berlin nach Rostock ein.


IGEB Abteilung Fernverkehr

1. Aug 2002

Die erfolgreiche Markteinführung dieser Verbindung ist erfreulich rasch gelungen, eine Ausweitung des Angebots jedoch noch nicht sicher.

Deckblatt des im Zug ausliegenden Fahrplans für den Interconnex.

Eingesetzt werden für den Interconnex derzeit zwei Triebwagen vom Typ „Talent" der Ostmecklenburgischen Eisenbahn (OME), einer Connex-Tochtergesellschaft. In den ersten 14 Tagen des InterConnex-Verkehrs nutzten täglich zwischen 400 und 600 Reisende die beiden Zugfahrten, Die Auslastung liegt zumindest zwischen Leipzig und Rostock auch erzeit bei weit mehr als 50 Prozent, Tendenz steigend, Erste Fahrgastbefragungen, die seitens Connex durchgeführt wurden, lassen den Schluß zu, daß es sich bei den Fahrgästen weit überwiegend um bisherige Nicht-Nutzer des Schienenverkehrs handelt. Mehr als zwei Drittel hätten die Reise mit dem Pkw unternommen, wenn der InterConnex nicht verkehren würde; weitere 20 Prozent hätten die Reise überhaupt nicht durchgeführt. Nur jeder Zwanzigste der Fahrgäste bezeichnet sich als regelmäßigen Bahn-Nutzer. Den DB-Geschäftsbereichen Regio AG bzw. Reise & Touristik AG ist mit Einführung dieses Angebots somit kein nennenswerter Nachteil entstanden.

Das Konzept mit einem einfachen Preissystem, das attraktive Preise bereits ab der ersten Reise bietet, dafür aber auf Sonderangebote und hohe Vielfahrerabatte verzichtet, hat neben dem einfachen Vertriebssystem zweifellos zu diesem Erfolg beigetragen.

Planungen zum Fahrplanwechsel im Dezember 2002

Auf Grund des Erfolges des Interconnex wurden zwischenzeitlich folgende Verbindungen beim Geschäftsbereich DB Netz beantragt:

Bei diesen Verbindungen handelt es sich wiederum nur um einzelne Zugpaare, lediglich zwischen Düsseldorf und Heidelberg erfolgte eine Trassenanmeldung von insgesamt vier Interconnex-Zugpaaren.

Ein erfolgreiches Angebotskonzept: Der Interconnex (hier im Bahnhof Oranienburg). Die nunmehr geplante Einrichtung weitere Verbindungen ist im Wesentlichen abhängig von attraktiven und kundengerechten Fahrplantrassen. Foto: Christian Schultz

Ob diese Züge tatsächlich verkehren, ist allerdings noch völlig offen. Zumindest im Falle der Verbindung Ruhrgebiet - Heidelberg wurden bislang keine attraktiven Fahrplantrassen angeboten, so dass dieses Projekt seitens Connex zur Zeit nicht weiterverfolgt wird. Überlange Fahrzeiten, lange Standzeiten sowie unterschiedliche Haltebahnhöfe in Köln kennzeichnen laut Connex die gemachten Trassenangebote für diese Relation, Auch bei den übrigen Verbindungen sind noch weitere Verhandlungen mit DB Netz AG erforderlich, um attraktive Fahrzeiten und ein insgesamt für den Fahrgast interessantes Angebot zu erzielen.

Fraglich ist auch, ob die Betriebsaufnahme der genannten Verbindungen zum Fahrplanwechsel am 16. Dezember 2002 erfolgen kann; realistischer erscheint dagegen ein Termin innerhalb des Fahrplanjahrs 2003.

Es bleibt zu wünschen, dass in den Verhandlungen zwischen Connex und DB Netz ein größtmöglicher Erfolg zum Nutzen der Bahnkunden erzielt wird.

IGEB Abteilung Fernverkehr

aus SIGNAL 4/2002 (September/Oktober 2002), Seite 29