Überregional
Bahn-Streikmaßnahmen nicht auf dem Rücken der Kunden austragen!
1. Mai 2003
Der DBV hält den von der Gewerkschaft der Lokomotivführer (GdL) durchgeführten flächendeckenden Streik bei der Deutschen Bahn AG für überzogen und unverhältnismäßig.
Streikmaßnahmen im Zugverkehr sind so angelegt, dass nicht nur der DB AG, sondern ganz überwiegend den auf die Bahn angewiesenen Kunden - pendelnde Fahrgästen und verladende Wirtschaft - Schaden zugefügt wird. Nach den Turbulenzen um die Einführung des neuen Tarif- und Preissystems haben die Kampfmaßnahmen auf dem Rücken der Kunden dazu beitragen, dass viele Fahrgäste sich von der Bahn abwandten. Die Gewerkschaften sollten erkennen, dass nur zufriedene Kunden den eigenen Arbeitsplatz sichern. Insofern ist ein Streik gegen die Berufspendler nicht nachvollziehbar.
Der DBV appelliert an die Gewerkschaften, Arbeitskämpfe behutsamer anzugehen und an Fahrgäste und Güterkunden zu denken, indem vorrangig innerdienstliche Bereiche (Verwaltung, Werke) bestreikt werden. Kundenorientierung darf gerade in solchen Situationen nicht außer acht gelassen werden.
DBV Bundesverband
aus SIGNAL 2/2003 (April/Mai 2003), Seite 6