Berlin
1. Mai 2003
Tägliche Situation am S-Bahnhof Adlershof: durch die baustellenbedingte Sperrung der Altglienicker Brücke über den Teltowkanal quält sich der gesamte Verkehr, einschließlich der Busse der Linie 260 und 360, durch das Nadelöhr in der Rudower Chaussee. Die Fahrgäste stehen oft minutenlang in Sichtweite der Bushaltestelle im Stau, können aber nicht aussteigen, bevor der Bus sich nicht endlich zur Halteposition durchgeschlichen hat.
Derweil kann man gut die S-Bahn-Züge zählen, die den S-Bahnhof verlassen und mit denen man doch eigentlich weiterfahren wollte. Eine Busspur würde das Problem erheblich entschärfen, könnte doch zumindest die Bushaltestelle für aussteigende Fahrgäste schnell erreicht sein. Für den übrigen Verkehr verbliebe eine Fahrspur - in Anbetracht der Verengung unter der Brücke durchaus ausreichend. Gäbe es eine pfiffige Verkehrsverwaltung, könnte auch der für die zukünftige Straßenbahn freigehaltene Mittelstreifen als Busspur hergerichtet werden und somit eine deutliche Verbesserung für ÖPNV-Fahrgäste sogar ohne Einschränkungen für den Individualverkehr erreicht werden.
Für flexible Lösungen, dies zeigt das Beispiel S-Bahnhof Adlershof einmal mehr, war Berlin noch nie eine Domäne.
IGEB
aus SIGNAL 2/2003 (April/Mai 2003), Seite 17