Berlin
1. Mai 2003
Ihre Anregung in der letzten Beiratssitzung, die mir von Herrn von Arnim übermittelt wurde sowie Ihr Artikel in der Zeitschrift Signal, sprechen einen schwierigen, auch uns nicht voll befriedigenden Punkt an.
Es ist auch unser Anliegen, dem Fahrgast moderne und benutzerfreundliche Omnibusse zur Verfügung zu stellen. Neuere Umfrageergebnisse lassen dabei den hohen Stellenwert des räumlich, offenen Gesamteindrucks des Innenraums erkennen. Somit ist das Maß der Freiräume der Sitzplätze zueinander sowie die Stehplatzfläche immer ein Kompromiss zwischen maximal möglicher Sitzplatzanzahl und dem heutigen Bedürfnis nach ausreichender Bewegungsfreiheit.
Darüber hinaus waren bei den Niederfluromnibussen weitere Entwicklungsstufen von Bedeutung. Ein wesentlicher konstruktiver Einschnitt war die Einführung der 3. Tür. Die Entscheidung der seinerzeit zuständigen Senatsverwaltung zusammen mit der BVG den Fahrgastfluss aufzuheben und mit Hilfe der 3. Tür eine Verkürzung der Ein- und Aussteigezeiten zu erreichen, führte zu einer Sitzplatzreduzierung um rund 4 Sitze. Die im gleichen Zeitraum gewünschte Vergrößerung der Nutzfläche für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen reduzierte das Sitzplatzangebot um bis zu 2 weitere Sitzplätze.
Die neuesten Omnibusse haben eine stehende Motorausführung anstelle des liegenden Motors. Die Hecksitzplätze über der liegenden Motorvariante sind dabei nur über bis zu 3 Stufen erreichbar und wurden von den Fahrgästen entsprechend bemängelt. Aus diesem Grund, auch mit dem Nachteil des Wegfalls von weiteren Sitzplätzen, wurden die Omnibusse mit dem stehenden Motor beschafft. Weitere Vorteile dieser Variante sind die günstigeren Sitzplatzverhältnisse im Bereich der 3. Tür sowie eine Kostenreduzierung im Werkstattbereich durch die verbesserte Motorzugänglichkeit.
Sollten neue Entwicklungen oder geänderte Rahmenbedingungen zukünftig ein verbessertes Sitzplatzangebot ermöglichen, werden wir dies selbstverständlich berücksichtigen.
Mit freundlichen Grüßen Dr. Dubenkropp
BVG Vorstand Betrieb
aus SIGNAL 2/2003 (April/Mai 2003), Seite 22