Brandenburg
Mögelin bekommt wieder Bahn-Anschluss
1. Jul 2003
Seit Anfang Februar 2003 bis ins Jahr 2004 hinein ist die Regionalbahnstrecke RB 51 (Brandenburg - Rathenow) für den Schienenverkehr gesperrt. Es fahren Busse.
Die Strecke wird von der Deutschen Bahn AG umfassend saniert. Die Geschwindigkeit wird auf 80 km/h angehoben und die Fahrzeit soll sich von heute 54 auf 42 Minuten verkürzen. Außerdem wird der Haltepunkt Mögelin zwischen Rathenow und Premitz reaktiviert.
Ebenfalls ohne Schienenverkehr war von Anfang Februar bis Anfang Mai der Abschnitt Rathenow - Rathenow Nord. Hier wurde eine neue Brücke über die B 188 gebaut.
Während dieser Zeit wurden aus dem Brandenburgischen Verkehrsministerium Stimmen vernehmbar, die über eine Abbestellung der anschließenden Strecke Rathenow Nord - Neustadt/Dosse (RB-Linie 50) nachdenken. Derzeit fährt hier die Prignitzer Eisenbahn als Subunternehmer für DB Regio mit Uerdinger Schienenbussen.
Diese Abbestellung wäre um so verfehlter, weil damit ein Lücke in die Brandenburgische Städtebahn gerissen würde, die Berlin westlich in einem weiten Ring umspannt.
Die Tangentialstrecken ergänzt die radial auf Berlin zulaufenden Hauptstrecken und stärkt die strukturschwachen Regionen Brandenburgs außerhalb des Berliner Speckgürtels.
Eine Betriebseinstellung wäre also strukturell ausgesprochen kurzsichtig.
Der Berliner Fahrgastverband IGEB begrüßt die Sanierung der RB-Linie 51 und hofft, dass die Bauarbeiten zügig zum Ende gebracht werden.
Es hat in Brandenburg ja eine schlechte Tradition, dass mit solchen Maßnahmen eine längerfristige Streckenstillegung durch die Hintertür erfolgt. Wir erinnern uns an den mehrjährigen Schienenersatzverkehr auf dem Prignitzexpress RE 6 Velten - Neuruppin sowie den derzeitigen Skandal auf der Strecke Bad Saarow-Pieskow - Beeskow, RB-Linie 35 (siehe SIGNAL 2/2003 , Seite 29). Seit Jahren soll die Strecke saniert werden, aber außer der Einstellung des Schienenverkehrs ist nichts passiert. Inzwischen wachsen schon Birken im Gleis und ganze Brückenbauwerke fehlen.
Angeblich streiten sich Gemeinden, Land und Bahn um die Bahnübergänge. Die Planungen für die Bauarbeiten waren zum Beginn der Sperrung nicht ausgereift. Man handelt nach dem Motto: Hauptsache, die Strecke ist erstmal gesperrt. Planen und streiten kann man ja später.
IGEB S-Bahn und Regionalverkehr
aus SIGNAL 3/2003 (Juni/Juli 2003), Seite 23