Mecklenburg-Vorpommern

Rostock: Abgetaucht am Hauptbahnhof

Anlässlich der Inbetriebnahme von Tunnel und Haltestelle am Hauptbahnhof sowie der angrenzenden Straßenbahn-Neubaustrecke weilten Mitglieder der IGEB-Abteilung Stadtverkehr in Rostock.


IGEB

1. Jul 2003

Die Betonrapme ist zwar häßlich, aber sie dokumetiert ÖV-freundliche Stadtplanung. Foto: Arthur Frenzel
Man sieht nur wenig auf den ersten Blick, und das ist auch der Vorteil dieser Haltestellenform. Statt bei Platznot für eine seperate Haltestelleninsel auf eine Station ganz zu verzichten, oder aber trotz Niederflurbahnen von der Straße aus eine Stufe überwinden zu müssen, wird einfach die Fahrbahn angehoben. Sie wird damit während des Tramstops zu einer zweitweisen Haltestelleninsel. Foto: Arthur Frenzel
Straßenbahntunnel unter dem Rostocker Hauptbahnhof, hier die Nordseite am 12. April 2003, dem Eröffnungstag. Mit dieser Nezterweiterung ist ein Drittel der Strecke nach 1998 entstanden, zählt man die Eröffnungen des Dierkower Netzzeils ab 1988 dazu, dann ist mehr als die Hälfte des Straßenbahn-Netzes Neubau! Auch in absoluten Zahlen kann sich Rostock dadurch mit Berlin messen; mehr als 20 Kilometer dort, sechs Kilometer in der Hauptstadt - kein Komentar. Foto: Arthur Frenzel

In Rostock findet derzeit nicht nur die Bundesgartenschau (Buga) statt, pünktlich wurde zum 11. April 2003 auch der neue Tunnel am Hauptbahnhof, eine unterirdische Haltestelle sowie eine Neubaustrecke in bisher nur unzureichend an den öffentlichen Personennahverkehr angeschlossene Wohngebiete in Betrieb genommen. Neues „Prädikat" für die Hansestadt: hier liegt die erste unterirdische Straßenbahn-Haltestelle in den neuen Bundesländern.

Während bisher alle Bahnen in einer Schleifenfahrt vor dem Hauptbahnhof endeten, wird er nun, nach fast dreijähriger Bauzeit, unterfahren. Drei Linien (3, 5 und 6, neue Endhaltestellen Mensa und Südblick) bedienen derzeit die neue Haltestelle und verbinden die Neubaustrecke in die Südstadt mit etwa 16.000 Bewohnern. Die gesamte Tunnelbaumaßnahme kostet mit der Umgestaltung des Vorplatzes rund 135 Millionen Euro und umfasst 950 Meter Neubaustrecke; die Unterführung selber ist 350 Meter lang.

Zu hoffen bleibt, dass die 25.000 Fahrgäste, die am Eröffnungstag die Einladung zu einer Freifahrt nutzten, auch zukünftig mit der Straßenbahn fahren.

IGEB

aus SIGNAL 3/2003 (Juni/Juli 2003), Seite 27