Berlin

Kritik an der Einstellung des DB-Regionalverkehrs in Berlin zur Love-Parade

Die Teilnehmerzahl bei der jährlichen Love-Parade ist mit rund einer halben Million inzwischen niedriger als beim Karneval der Kulturen oder beim CSD. Dennoch hat die Bahn auch die diesjährige Love-Parade wieder zum Anlass genommen, den Regionalverkehr in Berlin am Wochenende 12./13. Juli 2003 fast vollständig einzustellen.


IGEB

1. Sep 2003

Oft endeten die Regionalzüge bereits außerhalb Berlins (z.B. in Potsdam, Erkner, Schönefeld), so dass die Fahrgäste auf die S-Bahn umsteigen mussten und zumeist 30 bis 60 Minuten Zeit verloren. Erschwerend kam in diesem Jahr hinzu, dass die S-Bahn zwischen Zoologischer Garten und Charlottenburg wegen der Bauarbeiten zurzeit nicht fährt.

Da nicht absehbar ist, dass die Teilnehmerzahlen der „Love-Parade" in den nächsten Jahren wesentlich steigen werden, fordert die IGEB die DB auf, die massiven Verkehrseinschränkungen im Regionalverkehr zu beenden oder, wenn es zu nachweisbaren Sicherheitsgefahren kommen sollte, zumindest auf einen eng begrenzten Zeitraum am Sonnabendnachmittag/-abend zu begrenzen.

Da die „Love-Parade" fast immer in den Berliner Sommerferien stattfindet, treffen die bisherigen massiven Verkehrseinschränkungen insbesondere Urlauber mit schwerem Gepäck, viele Wochenendausflügler und Touristen - einschließlich den Besuchern der „Love-Parade", und auch sie sind Kunden der Bahn.

Der Berliner Fahrgastverband IGEB fordert Berliner Senat, VBB und DB auf, zur „Love-Parade" 2004 endlich nicht mehr den Regionalverkehr der Bahn von Brandenburg nach Berlin und innerhalb Berlins stillzulegen. Unterstützung erwarten wir uns hierbei insbesondere vom Land Brandenburg als dem größten Geldgeber für den Bahnverkehr im Raum Berlin/Brandenburg.

IGEB

aus SIGNAL 4/2003 (August/September 2003), Seite 16